Börsenaufsicht lehnt Angebot von EI Towers für Rai Way ab
tkb Mailand – Die italienische Börsenaufsicht Consob hat auch die revidierte Offerte der Mediaset-Tochter EI Towers für den Betreiber von Fernsehtürmen Rai Way abgelehnt. Die Tochtergesellschaft von Mediaset – das Fernsehimperium des ehemaligen Regierungschefs Silvio Berlusconi – EI Towers hatte im Februar ein Angebot präsentiert, das eine Mehrheitsbeteiligung bei der vom Staatsfernsehen Rai kontrollierten, börsennotierten Rai Way vorsah.Die seit wenigen Monaten börsennotierte Rai Way zählt zu den wichtigsten Betreibern von Sendetürmen in Italien. Nachdem die Consob bereits das erste öffentliche Übernahmeangebot von EI Towers abgelehnt hatte, untersagte sie auch das revidierte Angebot. Dieses sieht eine Mindestbeteiligung von 40 % statt der vorerst geplanten 66,7 % vor. Laut den Consob-Experten müsse EI Towers das Angebot neu schreiben, da die einstige Begründung einer dominanten Stellung am Markt für Sendetürme nun nicht mehr zutreffe. Auch die Wettbewerbsbehörde hat das Angebot wegen einer möglichen marktbeherrschenden Position untersagt. Nun hat sich ein neuer Bieter angesagt. Der halbstaatliche Fonds für Infrastrukturen F2i ließ wissen, sich an Rai Way beteiligen zu wollen. Angeblich sei eine Betreibergesellschaft mit Beteiligungen des Staatsfernsehens, der Mediaset-Tochter EI Towers und des von der halbstaatlichen Cassa depositi e prestiti kontrollierten Investors F2i im Sinne der Wettbewerbsbehörde. FragmentiertItaliens Markt von TV- und Telekom-Sendetürmen ist übermäßig stark fragmentiert. Von den 58 300 installierten Antennen befindet sich je ein Viertel unter Kontrolle von Telecom Italia (TI) und Vodafone. Telecom Italia will in Kürze ihre Tochter für Sendetürme Inwit an die Börse bringen. Angeblich ist EI Towers, sollte sie bei Rai Way nicht zum Zuge kommen, an den TI-Sendetürmen interessiert.