Börsenrückkehrer Senvion beginnt 2016 mit Verlust
ste Hamburg – Mit ihrem Start ins Geschäftsjahr 2016 haben die beiden Hamburger Windkraftanlagenbauer Senvion und Nordex bei Anlegern gepunktet. Die Aktien der Unternehmen legten gestern nach Mitteilungen zum Geschäftsverlauf im ersten Quartal zu. Trotz eines Anstiegs um 1 % auf 14,55 Euro liegt Senvion jedoch weiterhin unterhalb des Emissionspreises von 15,75 Euro bei der Rückkehr an die Börse am 23. März. Die Finanzinvestoren Centerbridge und Arpwood hatten erst nach Zugeständnissen im zweiten Anlauf knapp 29 % der Anteile an dem Windturbinenbauer verkaufen können.Nach dem holprigen Börsen-Comeback bekräftigte der Windkraftanlagenhersteller nun seine Finanzziele für das Gesamtjahr 2016. Das erste Quartal, für das das Unternehmen einen Umsatzrückgang um gut ein Fünftel auf 364 Mill. Euro sowie einen Verlust in den fortlaufenden Geschäften von 32 (i.V. +3) Mill. Euro ausweist, liege im Trend der vergangenen Jahre. Das Startquartal sei historisch betrachtet das schwächste im Jahresverlauf.Neben erhöhten Zinszahlungen und Abschreibungen auf für Übernahmen gezahlte Kaufpreise belasteten im Startquartal Kosten für den Börsengang. Der ehemals als “Repower” bekannte und börsennotierte Konzern betonte, trotz des Umsatzrückgangs liege die bereinigte Umsatzrendite (Ebit-Marge) mit 3,8 (i.V. 3,9) % auf Vorjahreshöhe. Um Sonderposten bereinigt erwirtschafte Senvion vor Zinsen und Steuern ein Ergebnis (Ebit) von 14 Mill. Euro. Den Großteil seines Geschäfts macht das Unternehmen mit Windkraftanlagen für die Installation an Land (“Onshore”).Als Stütze erwies sich das margenstärkere Servicegeschäft, das mehr Erlöse erwirtschaften konnte. Das Orderbuch für Serviceaufträge – der am schnellsten wachsende Geschäftsbereich – habe im Vorjahresvergleich um 35 % auf knapp 2,1 Mrd. Euro zugelegt. Insgesamt lag das Orderbuchvolumen von Senvion Ende März bei 5,6 Mrd. Euro. Neben Marktanteilsgewinnen in Europa und weltweit verwies Senvion auf erfolgte Markteintritte in Chile und Japan. “Wir sind erfolgreich ins Jahr gestartet und haben unsere internationale Wachstumsstrategie weiter umgesetzt”, erklärte Vorstandschef Jürgen Geißinger.Anders als Senvion wartete der Rivale Nordex zum Jahresauftakt mit einer Umsatzsteigerung um gut 28 % auf 637 Mill. Euro auf. Der Zuwachs beruhe vor allem auf der operativen Leistung in den Bereichen Produktion und Installation, erklärte das TecDax-Unternehmen. Die Produktionsleistung im Bereich Turbinenmontage habe um fast ein Viertel zugelegt, auch die Rotorblattfertigung zeigte einen deutlichen Anstieg. Bei den Installationen seien in neun Windmärkten mit 491 Megawatt neue Kapazitäten im doppelten Umfang wie Anfang 2015 hinzugekommen. Die Nordex-Zahlen des ersten Quartals berücksichtigen noch nicht die übernommene spanische Acciona Windpower. Die neue Tochter wird erst seit Beginn des zweiten Quartals in den Konzernabschluss einbezogen.Das Neugeschäft habe sich im ersten Quartal erwartungsgemäß entwickelt, erklärte Nordex weiter. Das Volumen der fest finanzierten Aufträge sank im Vorjahresvergleich auf 541 (644) Mill. Euro. Der Rückgang basiere auf dem besonderen Effekt eines Großauftrags im Vorjahr, der sich noch in der Realisierungsphase befinde. Ergebniszahlen zum ersten Quartal will Nordex am 23. Mai vorlegen. Die Aktie stieg gestern um 1,5 % auf 24,42 Euro.