Bosch expandiert in Gebäudetechnik
igo Stuttgart – Der Zuliefer- und Technologiekonzern Bosch hat sich wenige Tage nach dem Verkauf der Sparte Verpackungstechnik in der Energie- und Gebäudetechnik verstärkt. Der Konzern übernimmt die GFR (Gesellschaft für Regelungstechnik und Energieeinsparung) aus Verl in Nordrhein-Westfalen. Verkäuferin ist die Unternehmensgruppe Wiedemann, ein Großhändler für Gebäudetechnik aus Niedersachsen. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.Die mit einem Umsatz von zuletzt 2 Mrd. Euro relativ kleine Geschäftssparte Gebäudetechnik spielt für Bosch eine wichtige strategische Rolle. Sie stellt vor allem Sicherheitssysteme wie Videoüberwachung oder Einbruchsmelder her sowie Zutrittskontrollsysteme und Konferenztechnik. Bosch will auch in diesem Geschäft vom Trend zur Vernetzung durch künstliche Intelligenz profitieren und arbeitet in Pilotprojekten am Aufbau und der Ausstattung ganzer neu entstehender Stadtviertel. Dabei spielen sowohl die Sicherheitstechnik als auch Gebäudeautomation eine tragende Rolle.Die GFR soll Bosch in der Gebäudeautomation weiterbringen. GFR biete ein umfassendes Hard- und Software-Portfolio für einen nachhaltigen Gebäudebetrieb, etwa in Einkaufszentren und Krankenhäusern. “GFR verfügt über ein fundiertes Wissen in der Gebäudeautomation und bietet ein Portfolio, das unseres hervorragend ergänzt”, begründet Thomas Quante, Mitglied des Bereichsvorstands von Bosch Building Technologies, die Übernahme, der die Kartellbehörde noch zustimmen muss. Bei der Entwicklung digitaler Lösungen und Services sei GFR eine Verstärkung. Laut Bundesanzeiger erlöste die GFR 2017 – jüngere Zahlen sind nicht verfügbar – mit 260 Mitarbeitern 24 Mill. Euro bei einem Überschuss von 153 000 Euro. Bei Bosch arbeiten im Vergleich 9 000 Personen in der Gebäudetechnik.