Bosch investiert in Elektromobilität
bl Stuttgart – Auch nach dem Ende des Gemeinschaftsunternehmens mit Samsung zum Bau von Lithium-Ionen-Batterien will der Technologiekonzern Bosch trotz hoher Anlaufverluste am Ausbau elektrischer Antriebssysteme für Kraftfahrzeuge festhalten. Bernd Bohr, Vorsitzender des Unternehmensbereichs Kfz-Technik, erwartet den Durchbruch der Elektrifizierung im Kfz-Bereich für 2020. Für Bosch strebt er bei Batteriesystemen einen Marktanteil von mindestens 10, besser 20 % an.Der weltweit größte Autozulieferer investiert seit mehreren Jahren jährlich 400 Mill. Euro in diesem Bereich, zu dem auch Antriebssysteme für E-Bikes, Schiffe sowie ein Joint Venture in China zur Entwicklung und Produktion sogenannter E-Scooter gehören. Dieses Investitionsvolumen solle beibehalten werden. Bohr strebt eine Profitabilität des Bereichs Elektromobilität bis Mitte des Jahrzehnts an. Von 2020 an erwartet er ein Marktvolumen von jährlich etwa 25 Mrd. Euro.Schlüssel für den Durchbruch der E-Mobilität sei die Batterie. Bosch arbeitet derzeit an der Entwicklung von Batteriesystemen für den Serieneinsatz sowie dem Aufbau eines Zuliefernetzwerkes. Dabei schließt Bohr auch Partnerschaften, vor allem mit Chemie-Unternehmen, nicht aus. Durch vermehrte Forschung und Entwicklung müssten Technologiesprünge erreicht werden sowie die Effizienz deutlich verbessert und die Kosten drastisch reduziert werden.Nach dem Ende der Kooperation mit Samsung hat Bosch die Tochter Robert Bosch Battery Systems gegründet, die alle Aktivitäten auf diesem Gebiet bündelt. Die Zellen kommen weiter von Samsung.Die ersten Batteriepacks in Serie liefert Bosch für die Elektro-Version des Fiat 500. Drei weitere Modelle anderer Hersteller, die in diesem Jahr auf den Markt kommen, werden ebenfalls komplett von Bosch ausgestattet.Laut Bohr bietet die Elektrifizierung enorme Chancen für Zulieferer, ihre Wertschöpfungsanteile an Fahrzeugen von heute 40 auf bis zu 75 % zu steigern. Allein Bosch käme im Idealfall auf einen Anteil von maximal 7 500 Euro bei Elektro-Fahrzeugen. Die Fertigung eigener Fahrzeuge unter dem Namen Bosch schloss Bohr dennoch aus.