Bosch liefert Komponenten für Daimler-Brennstoffzelle
jh München
Bosch und Daimler Trucks arbeiten für den Wasserstoffantrieb von Nutzfahrzeugen zusammen. Der größte Autozulieferer der Welt gab am Donnerstag eine langfristige Liefervereinbarung mit Cellcentric, dem Gemeinschaftsunternehmen der Daimler Truck AG und des schwedischen Konkurrenten Volvo, bekannt. Der Großauftrag beziehe sich auf elektrische Luftverdichter, die im Brennstoffzellensystem die Sauerstoffzufuhr regeln. Sprecher von Bosch und Daimler äußerten sich auf Anfrage weder über den Auftragswert noch über die vereinbarte Dauer. Zum Anteil der Luftverdichter am Wert eines Brennstoffzellensystems heißt es lediglich, dies sei mit einem Dieseleinspritzsystem für Nutzfahrzeuge vergleichbar. Eine Zahl wird auch dafür nicht genannt.
Wie berichtet, plant Cellcentric, im Jahr 2025 mit der Serienproduktion von Brennstoffzellensystemen für schwere Nutzfahrzeuge und stationäre Anwendungen zu beginnen (vgl. BZ vom 29. April). Daimler Trucks, Volvo und Bosch geben sich davon überzeugt, dass Wasserstoff als alternative Antriebsquelle für Lkw und Busse als Ergänzung zur Batterie gute Chancen hat. Daimler vertritt die Ansicht, je schwerer die Ladung und je länger die Distanz, desto eher werde die Brennstoffzelle am besten geeignet sein. Dagegen ist das Management des Konkurrenten Traton, der Nutzfahrzeugholding von Volkswagen, der Ansicht, dass sich batterieelektrische Antriebe im Lkw durchsetzen werden, gerade auf der Langstrecke. Da diese Technik wesentlich effizienter sei, sei der Einsatz der Brennstoffzelle nur in Nischen sinnvoll.
Im Gegensatz dazu kündigte Bosch an, von diesem Jahr bis 2024 gut 600 Mill. Euro in „mobile Anwendungen“ des Energieträgers Wasserstoff zu investieren. Hinzu kämen 400 Mill. Euro für die Strom- und Wärmeerzeugung. In diesem Geschäft bietet Bosch für Fahrzeuge Sensoren und Kernkomponenten wie den elektrischen Luftverdichter und den Stack (Stapel aus Brennstoffzellen) an sowie komplette Brennstoffzellenmodule.