Bosch sammelt 2 Mrd. Euro ein
Reuters Hamburg – Der Autozulieferer Bosch hat über ein Schuldscheindarlehen 2 Mrd. Euro aufgenommen. “Im Zeichen der weltweiten Coronakrise ist finanzielle Vorsorge wichtig für die Zukunftsfähigkeit und die Unabhängigkeit der Bosch-Gruppe”, erklärte Finanzchef Stefan Asenkerschbaumer. Ursprünglich hatte der nicht börsennotierte Stiftungskonzern ein Volumen von 500 Mill. Euro angestrebt. Bei fünffacher Überzeichnung wurde die Emission zum größten Schuldscheindarlehen der Unternehmensgeschichte. Ende 2019 hatte Bosch ein Liquiditätspolster von 19 Mrd. Euro.Zugleich stellt der Zulieferer nach jahrelangen Sanierungsversuchen die Produktion im Werk Bietigheim-Bissingen ein. Die Montage im Bereich Lenksysteme mit 290 Mitarbeitern solle an andere Standorte in Europa verlagert werden, bestätigte eine Sprecherin am Donnerstag in Stuttgart. “Wir haben bis Ende 2021 einen Standorttarifvertrag. Bis dahin bleibt das Werk bestehen. Für die Zeit danach werden wir die Produktion beenden.” Die Arbeitsplätze sollten sozialverträglich über Altersteilzeit oder Vorruhestandsregelungen abgebaut werden. Das Werk befinde sich schon seit mehreren Jahren in einer wirtschaftlichen Schieflage. Der Betriebsrat bezeichnete die Entscheidung als nicht nachvollziehbar.