Fahrzeugindustrie

Bosch setzt mit Partner in China auf Wasserstoff

Das Gemeinschaftsunternehmen mit dem Lkw-Hersteller Qingling entwickelt Brennstoffzellen-Systeme. Diese sollen spätestens 2023 in China auf den Markt kommen.

Bosch setzt mit Partner in China auf Wasserstoff

jh München

Bosch hat mit dem chinesischen Nutzfahrzeughersteller Qingling Motors ein Gemeinschaftsunternehmen für Brennstoffzellen-Systeme gegründet. Bosch Hydrogen Powertrain Systems werde die Produkte für den Markt in China entwickeln, montieren und vermarkten, kündigte Bosch an. Der Marktstart des Systems sei für 2022 oder 2023 geplant. Die Komponenten wie Brennstoffzellen-Stack, Luftkompressor und Steuergerät kämen von Bosch, überwiegend aus dem Werk in Wuxi (China). Dort startet in diesem Jahr die Kleinserienfertigung. Ebenfalls 2021 komme eine Testflotte von 70 Qingling-Lastwagen mit dem Brennstoffzellen-Modul von Bosch auf die Straße.

Bosch hält nach Angaben eines Sprechers 60% an dem gemeinsamen Unternehmen und investiert entsprechend 60% von insgesamt 100 Mill. Euro. Der Konzern zeigt sich von den Marktchancen überzeugt: „Gerade bei großen, schweren Fahrzeugen, die lange Strecken zurücklegen, bietet die Brennstoffzelle klare Vorteile gegenüber dem batterieelektrischen Antrieb.“ Zudem beruft sich der Stuttgarter Konzern auf Schätzungen von chinesischen Branchenexperten, die in China für das Jahr 2030 mit der Zulassung von mehr als einer Million Fahrzeugen mit Brennstoffzellenantrieb rechnen. Das Gemeinschaftsunternehmen strebt an, möglichst alle chinesischen Fahrzeughersteller mit diesen Systemen zu beliefern.

Brennstoffzellen-Stacks entwickelt Bosch derzeit mit dem schwedischen Spezialisten Powercell zur Marktreife. Vom nächsten Jahr an will Bosch diese Stapel aus Brennstoffzellen, die elektrische Energie erzeugen, als Lizenznehmer in Eigenregie in Großserie herstellen. Das Joint Venture in China sei der nächste Schritt zur Industrialisierung der Brennstoffzelle, sagte der Sprecher. In den USA ist das Unternehmen an Nikola beteiligt und liefert für den mit Wasserstoff angetriebenen Schwerlaster den Elektroantrieb.

Mit Qingling arbeitet der Technologiekonzern und größte Autozulieferer der Welt seit Jahren auf den Gebieten Kraftstoffeinspritzung und Abgasnachbehandlung zusammen.