ste London – Der Verkauf von TNK-BP, dem russischen Gemeinschaftsunternehmen des britischen Energiekonzerns BP und des russischen Milliardärsvehikels Alfa-Access-Renova (AAR), an den russischen Staatskonzern Rosneft hat am Donnerstag konkretere Formen angenommen. Nachrichtenagenturen berichteten unter Berufung auf namentlich nicht genannte Quellen, Rosneft habe auch für den 50 % an TNK-BP umfassenden BP-Anteil eine Offerte abgegeben, die sich auf 25 Mrd. bis 28 Mrd. Dollar belaufe. Am Mittwoch war durchgesickert, dass der Staatskonzern sich in einer Absichtserklärung bereit gezeigt habe, für den hälftigen AAR-Anteil 28 Mrd. Dollar zu bieten. Reuters meldete, der BP-Board werde die Rosneft-Offerte und andere Optionen bei einem Treffen am Freitag erörtern.Weil Rosneft offenbar nicht den gesamten Kaufpreis aufbringt und auch Bankkredite benötigt, soll eine Beteiligung von BP sowie möglicherweise der Milliardäre um den Ende Mai zurückgetretenen TNK-BP-Vorstandschef Michail Fridman im Gespräch sein. Allerdings spekulieren Analysten auch, BP könne die Offerte von Rosneft ablehnen und stattdessen den Anteil an TNK-BP behalten. Auch auf dieser Basis sei eine Wiederbelebung der im Frühjahr von AAR gerichtlich vereitelten Arktis-Allianz mit Rosneft denkbar. Das Milliardärsvehikel hatte am Mittwoch nach Ablauf einer dreimonatigen Exklusivfrist erkennen lassen, nicht für den von BP Anfang Juni zum Verkauf gestellten TNK-BP-Anteil bieten zu wollen.Die BP-Aktie, die am Mittwoch um 3 % gestiegen war, kletterte gestern in London weiter um 0,8 % auf 452,05 Pence.