BP Europa von hohen Abschreibungen belastet
ab Düsseldorf – Der Ölpreisverfall hat BP Europa im vergangenen Geschäftsjahr mächtig belastet. Zwar wirkten sich die gesunkenen Einstandspreise tendenziell positiv auf Verarbeiter und Vertreiber von Mineralölprodukten (Downstream) aus, doch im ersten Schritt war die BP Europa mit hohen Wertkorrekturen auf ihre Lagerbestände konfrontiert, wie Vorstandschef Michael Schmidt vor der Presse erläuterte. Abschreibungen von fast 1 Mrd. Euro bescherten der Downstream-Tochter der britischen BP 2014 einen Jahresfehlbetrag von 864 (i.V. + 67) Mill. Euro. Neben den Wertkorrekturen spielten dabei auch höhere Rückstellungen für Pensionen eine Rolle. Der Bruttoumsatz ging im Gesamtjahr auf 62,4 (64,5) Mrd. Euro zurück, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen drehte mit 288 (+ 407) Mill. Euro in die roten Zahlen.Überdeckt wurden dadurch die operativen Fortschritte, wie Schmidt bedauerte. Vor allem in der zweiten Jahreshälfte fand der gesunkene Ölpreis seinen Niederschlag in einer anziehenden Nachfrage, die zu einem deutlichen Absatzplus im Kraftstoffgeschäft führte. Das reichte am Ende jedoch nicht für eine positive Schlussbilanz, landete der Absatz von Mineralölprodukten mit 40,2 Mill. Tonnen doch unter dem Vorjahresniveau. Entsprechend bleibt BP bei der Einschätzung, dass der Gesamtmarkt weiter schrumpfen wird. Mit der Marke Aral behauptetet BP in Deutschland aber zumindest die führende Marktposition, sowohl, was die Zahl der Tankstellen (2 485) als auch das Absatzvolumen betrifft. Der Marktanteil liege hierzulande bei 21 %, sagte Schmidt.Als besonders erfreulich stellte der BP-Manager die Entwicklung im Raffineriegeschäft heraus, gelang hier doch bei steigenden Margen ein höherer Ergebnisbeitrag als im Vorjahr. An der Grundtendenz auf den Raffineriemärkten habe sich gleichwohl nichts verändert. Nach wie vor bestünden erhebliche Überkapazitäten und auch der Wettbewerbsdruck durch den Bau neuer und großer Raffinerien außerhalb Europas sei gewaltig, verdeutlichte Schmidt.