Braas Monier gibt neuer Anleihe den Vorzug

Bruttoschulden sinken - Rating mit "Ba3" noch Ramsch

Braas Monier gibt neuer Anleihe den Vorzug

wb Frankfurt – Der Bauzulieferer Braas Monier deckt sich erneut am Anleihemarkt ein. Mit BNP Paribas und Unicredit wird ein neuer Bond über 435 Mill. Euro zu einem aller Wahrscheinlichkeit niedrigeren Zinssatz als dem der alten Anleihe begeben. Moody’s setzt das Rating von “Ba1” auf “Ba3” mit positivem Ausblick herauf, womit Braas Monier aber noch im Ramsch steht. Jüngst hatten Altgesellschafter – Hedgefonds und andere Finanzinvestoren – 29,1 % des Kapitals an den US-Wettbewerber Standard Industries abgegeben (vgl. BZ vom 18. Mai).Bisher finanziert sich das SDax-Unternehmen (Börsenwert 1 Mrd. Euro) mit einem zu 5 % verzinsten Bond und Investorendarlehen über 200 Mill. Euro zu 4 % p.a. CFO Matthew Russell hatte überlegt, ganz auf Kreditfinanzierung umzusteigen, sich aber aus Gründen der Flexibilität doch für das Kapitalmarktinstrument entschieden. Zudem bietet Braas Monier den Banken wenig Folgegeschäft, denn die durchweg kleineren M & A-Transaktionen werden aus dem Cash-flow dargestellt.Die Konditionen der neuen festverzinslichen Papiere sollen am Donnerstag nach der Werbetour bei Investoren feststehen. Der Börsenneuling von 2014 nimmt einen Teil des zur Refinanzierung benötigten Betrags aus der vorhandenen Liquidität. Zum Ultimo 2015 saß der Spezialist für das geneigte Dach auf Cash von 183 Mill. Euro – eine Summe, die so gut wie nichts abwirft beziehungsweise für die sogar Negativzinsen drohen. Die alte Anleihe hatte eine Laufzeit bis 2020, ebenso die bisherigen Kredite.Da das Unternehmen (Umsatz 2015: 1,26 Mrd. Euro) im ersten Halbjahr Working Capital aufbaut, wird die revolvierende Kreditlinie um 100 Mill. auf 200 Mill. Euro erhöht. Im Laufe des Jahres sollen die Ziehungen dieses “Revolvers” sinken, so dass Braas Monier Ende Dezember trotz erhöhten Anleihevolumens mit einer niedrigeren Bruttoverschuldung dastehen dürfte. Zum 31. März wurden Nettoschulden von 453 Mill. Euro ausgewiesen, brutto waren es 534 Mill. Euro. Das Verhältnis von Nettoschulden zu operativem Ergebnis (Ebitda) lag bei 2,3.Der freie Cash-flow war im ersten Quartal mit 94 Mill. Euro negativ. Moody’s schätzt die Relation von Schulden zu Ebitda (Leverage) auf 5 per Ende März. Seit 2011 sei das Pensionsdefizit von 256 Mill. auf 385 Mill. Euro Ende 2015 geklettert, es sorge für 2 Punkte des Leverage.