Das Gewerbeimmobilienunternehmen Branicks Group hat eine mehrwöchige Atempause erreicht. Mit den Darlehensgebern der Brückenfinanzierung sei vereinbart worden, "bestimmte Kreditbedingungen und Rückführungsverpflichtungen" zunächst bis 27. März auszusetzen, teilt der Konzern mit. Offenbar hofft Branicks, bis dahin eine nachhaltige Neuregelung unter Dach und Fach zu bringen. Die verbliebene Brückenfinanzierung für den Erwerb des Logistikimmobilienspezialisten VIB Vermögen beläuft sich auf 200 Mill. Euro. Sie ist Ende Juli 2024 fällig. Branicks nennt auf Anfrage keine Details zu den Kreditbedingungen und zur Höhe der aufgeschobenen Teilrückzahlungen.

Des Weiteren verhandeln die Frankfurter mit Inhabern von Schuldscheinen, die 2024 auslaufen, über eine Anpassung. Diese Verhandlungen dauern laut Branicks ebenfalls an. Das Unternehmen strebt eine Laufzeitverlängerung an. Die im Jahr 2024 fälligen Schuldscheindarlehn belaufen sich auf 225 Mill. Euro. Laut einem Firmensprecher steht Ende März die Rückzahlung erster Schuldscheinraten an. Die 2025 fälligen Schuldscheine in Höhe von 68 Mill. Euro sind kein Gegenstand der Verhandlungen.

Branicks strebt eine Gesamtlösung an, also eine Verständigung mit beiden Kreditgruppen. Die Verhandlungen liefen aber getrennt, es handele sich um unterschiedliche Gläubiger. Insgesamt geht es um 425 Mill. Euro. Der Vorstand äußert sich in der Mitteilung zuversichtlich, dass die weiteren Verhandlungen positiv abgeschlossen werden können. Allerdings rechnen Beobachter mit einen deutlichen Anstieg der Finanzierungskosten. Denn Finanzkennzahlen haben sich verschlechtert und das operative Ergebnis ist eingebrochen. Branicks hat sich mit dem 2022 vollzogenen VIB-Erwerb übernommen. Infolge des schwachen Transaktionsmarkts sind die Provisionseinnahmen aus An- und Verkäufen weggebrochen.