Raumfahrt

Branson gibt Geschäft mit Satellitenstarts auf

Der britische Milliardär Richard Branson hat einen Teil seiner Weltraumambitionen aufgegeben. Nach einem gescheiterten Satellitenstart aus Cornwall ist Virgin Orbit Geschichte. Das Start-up Rocket Lab übernimmt einen Teil der Assets.

Branson gibt Geschäft mit Satellitenstarts auf

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Branson gibt Geschäft mit Satellitenstarts auf

Virgin Orbit wird abgewickelt – Rocket Lab erwirbt Assets

hip London

Virgin Orbit wird abgewickelt. Der britische Milliardär Richard Branson, dem auch Virgin Galactic gehört, verabschiedet sich damit von einem Teil seiner Raumfahrtambitionen. Nachdem ein Satellitenstart im Januar scheiterte, hoffte CEO Dan Hart, ein ehemaliger Boeing-Manager, eine weitere Mission auf den Weg bringen zu können. Doch das Unternehmen konnte die nötigen Mittel nicht einwerben und setzte bereits Ende März den Geschäftsbetrieb aus. Das Management holte die Restrukturierer von Alvarez & Marsal an Bord, die während der Pandemie bereits für Bransons Fluggesellschaft Virgin Atlantic tätig gewesen waren. Die verbliebenen Assets wurden Sky News zufolge nun für 36,4 Mill. Dollar verkauft. Den Großteil habe sich das Start-up Rocket Lab gesichert.

Die Rakete, die Virgin Orbit im Januar vom Flughafen Newquay in Cornwall mit einer umgebauten B747 in 10. 500 Meter Höhe befördert hatte, zündete zwar, verfehlte aber den richtigen Orbit. Die neun Satelliten an Bord verglühten in der Atmosphäre. Unter ihnen befand sich Aman, der erste Satellit des Sultanats Oman, sowie Forgestar-0, der erste Satellit des Start-ups Space Forge aus Wales. Branson hatte Virgin Orbit Ende 2021 mit Hilfe des Investmentvehikels (Spac) Next Gen Acquisition Corp an die US-Wachstumsbörse Nasdaq gebracht. Die Gesellschaft wurde 2017 gegründet, um das vergleichsweise bodenständige Satellitengeschäft von den Weltraumtourismus-Aktivitäten von Virgin Galactic zu trennen. Neben Alvarez & Marsal standen Virgin Orbit zuletzt die Kanzleien Latham & Watkins und Young Conaway Stargatt & Taylor sowie die Investmentbank Ducera zur Seite.

„Das Erbe von Virgin Orbit wird in der Weltraumbranche nie vergessen werden“, hieß es in einer Stellungnahme des Unternehmens. Von „bahnbrechenden Technologien“ ist dort auch die Rede. Die britische Regierung, die stark auf die Entwicklung der kommerziellen Raumfahrt setzt, hatte erst im November vergangenen Jahres grünes Licht für den Weltraumbahnhof Newquay gegeben. Der erste vertikale Start ins All soll dieses Jahr vom Saxavord Spaceport auf der Shetland-Insel Unst erfolgen.

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