Breite Zustimmung zum Kurs von Lanxess

Van Bylen zieht in Aufsichtsrat ein

Breite Zustimmung zum Kurs von Lanxess

ab Düsseldorf – Der auf regen Austausch mit den Investoren fußende Kurs des Chemiekonzerns Lanxess zahlt sich aus. Der Vorstand, der sich in der virtuellen Hauptversammlung als Good Corporate Citizen präsentierte, wurde mit Traumergebnissen entlastet. Bei einer Präsenz von 61,9 % des Grundkapitals bekamen alle Vorstandsmitglieder 99,98 % Ja-Stimmen, obwohl die Entlastung – ebenso wie für den Aufsichtsrat – im Wege der Einzelabstimmung vorgenommen wurde. Vergleichbar einmütig fiel die Entlastung der Mitglieder des Kontrollgremiums aus.Wenngleich auch die Wahlen zum Aufsichtsrat Traumergebnisse brachten, kam bei der Wiederwahl von Aufsichtsratschef Matthias Wolfgruber leichter Unmut auf, abzulesen an der vergleichsweise hohen Zahl an Enthaltungen. Während Ex-Henkel-Chef Hans van Bylen bei einer Präsenz von 61,3 % mit 99,95 % neu in das Gremium gewählt wurde und damit das beste Resultat einfuhr, sackte die Präsenz bei der Wahl von Wolfgruber auf 59,8 % ab. Wiedergewählt wurde der einstige Altana-Chef letztlich mit 97,9 % der Stimmen. Larry Rosen, Ex-Finanzchef der Deutschen Post und neuerdings auch AR-Chef von Qiagen, wurde mit 99,8 % im Amt bestätigt.Hintergrund für das schwächere Abschneiden von Wolfgruber dürfte sein, dass er nach strenger Auslegung der Corporate-Governance-Regeln zu viele Aufsichtsratsmandate hat. Denn nicht nur bei Lanxess sitzt der Manager dem Aufsichtsrat vor, sondern seit diesem Mai auch dem Kontrollgremium von Altana. Zudem gehört er dem Aufsichtsrat der Grillo-Werke sowie dem Board der Cabot Corp. an. Obendrein präsidiert er den Beirat der Ardex GmbH. Um den Makel zu beheben, kündigte Wolfgruber an, seine Mandate bei Grillo-Werke und Ardex spätestens bis zur nächsten ordentlichen Hauptversammlung zu beenden.Abzüge in der B-Note gab es womöglich auch, weil das neue Vorstandsvergütungssystem noch nicht zur Abstimmung stand, wie Hendrik Schmidt, Corporate-Governance-Analyst von DWS, monierte. Schmidt räumte allerdings ein, dass sich der Aufsichtsrat die Kritik institutioneller Investoren zu Herzen genommen und bereits wesentliche Elemente geändert habe. Wolfgruber sicherte zu, bei der Überarbeitung des Vergütungssystems auch ambitionierte, nicht finanzielle Ziele aufzunehmen und dabei Anregungen institutioneller Investoren aufzugreifen.Die breite Unterstützung für den eingeschlagenen Kurs zahlte sich für Lanxess auch in der Fragerunde aus. Denn nicht nur die Zahl der Fragen, sondern auch die darin häufig zum Ausdruck kommende Kritik hielten sich in Grenzen. Jenseits der beiden Kleinaktionärsvereine SdK und DSW hatte sich von institutioneller Seite nur die DWS zu Wort gemeldet.