Das Ergebnis von Brenntag ist im ersten Quartal abgeschmiert. Die Ergebnisse lägen unter den Ambitionen, räumte Vorstandschef Christian Kohlpaintner bei der Zahlenvorlage unumwunden ein. Zwar bleibt der Chemielogistikers „vorsichtig optimistisch“, dennoch wird die Prognose für das bereinigte operative Ergebnis (Ebita) an den unteren Rand des Zielbandes verschoben. Im März hatte Brenntag für den laufenden Turnus ein operatives Ergebnis zwischen 1,23 Mrd. und 1,43 Mrd. Euro in Aussicht gestellt.

Der Ergebniseinbruch im Auftaktquartal in Kombination mit der Prognoseanpassung sorgte an der Börse für einen jähen Absturz: Der Dax-Wert brach in der Spitze um 9,5% ein. Analysten sind skeptisch, ob Brenntag in den Folgequartalen die Scharte aus dem Auftaktquartal auswetzen kann.

Der Chemiedistributeur musste in beiden Segmenten spürbar Federn lassen. Das lag nach den Angaben am anhaltenden Preisdruck und an einer geringeren Nachfrage als erwartet. Der zaghafte Optimismus des Vorstands speist sich aus der Entwicklung der Absatzmengen, die in den meisten Regionen und Industrien „ermutigende Signale“ sendeten. Gleichwohl geht Brenntag davon aus, dass sich die Rahmenbedingungen erst im Laufe des Jahres spürbar verbessern werden.

Aus dem Umsatzrückgang im ersten Quartal um fast 11% auf 4 Mrd. Euro resultierte ein Rückgang im Ebita um fast ein Viertel auf 260 Mill. Euro. Nach Steuern brach der Quartalsgewinn sogar um ein Drittel auf schmale 144 Mill. Euro ein. Zugleich schnurrte der freie Cashflow auf 175 (i.V. 449) Mill. Euro zusammen.