Britische Behörde nimmt RWE und Orsted ins Visier
cru Düsseldorf – Wegen eines Stromausfalles in Großbritannien am 9. August prüft die britische Regulierungsbehörde Ofgem, ob der deutsche Energiekonzern RWE seine gesetzlichen Pflichten für die Stabilität des britischen Stromnetzes erfüllt hat. Bei dem Stromausfall waren mehr als eine Million Haushalte vorübergehend ohne Strom. Bei RWE war das Gaskraftwerk “Little Barford” ausgefallen, als parallel ein Blitzeinschlag nördlich von London den großen Meereswindpark “Hornsea One” des dänischen Energiekonzerns Orsted außer Kraft setzte. Die Behörde untersucht deshalb auch das Verhalten von Orsted und prüft, ob der Übertragungsnetzbetreiber National Grid genügend Reservekapazität bereitgehalten hat, wie Ofgem am Dienstag mitteilte.Ursache für den Stromausfall ist auch der insgesamt hohe Anteil der mit schwankenden Mengen eingespeisten erneuerbaren Energien am Strommix, der in Großbritannien bei einem Drittel liegt. Bis zum 6. September soll National Grid einen detaillierten technischen Bericht zu dem Stromausfall an die Behörde Ofgem liefern. In Großbritannien stehen die Energiekonzerne derzeit ohnehin stark unter Druck. Die Labour-Partei hat eine Wiederverstaatlichung von Teilen der Branche gefordert. Außerdem hat die Regierung den Unternehmen einen Preisdeckel für die Standard-Stromlieferverträge mit Privatkunden verordnet. Der Stromvertrieb Npower der RWE-Tochter Innogy macht deshalb Verlust.