Britische und US-Investoren bauen Dax-Anteile aus

Angelsachsen halten ein Fünftel und Nordamerikaner ein Drittel - Deutsche kommen auf 16 Prozent

Britische und US-Investoren bauen Dax-Anteile aus

md Frankfurt – Britische Investoren haben 2017 wieder verstärkt Aktien von Dax-Unternehmen gekauft. Ihr Anteil am Dax ist gemäß einer Studie im Vergleich zum Vorjahr um 1,2 Prozentpunkte auf 20,4 % gestiegen. 2016 war es aufgrund der Brexit-Entscheidung noch zu Mittelabflüssen (- 1,6 Prozentpunkte) gekommen, wie der Deutsche Investor Relations Verband (DIRK) und Ipreo, ein Beratungs- und Technologieunternehmen für Investor Relations (IR), in der gemeinsamen Marktstudie “Investoren der Deutschland AG 5.0” mitteilen. “Die Rückkehr von UK-Investoren in den Dax ist ein positives Signal, besonders vor dem Hintergrund der Brexit-Unsicherheiten”, kommentiert Frederik Frank, Associate Director bei Ipreo, dieses Studienergebnis. Auch der Anteil nordamerikanischer Investoren habe sich um knapp einen Prozentpunkt auf 33,5 % des institutionellen Streubesitzes im Dax erhöht; über die Hälfte des Zuwachses resultiere allerdings aus Zukäufen von aktiven Portfolios. Nordamerika bleibe weiterhin die mit Abstand wichtigste Investmentregion für deutsche Emittenten, wird betont.Hingegen sind die Investments deutscher Investoren um 1,2 Prozentpunkte auf 15,9 % gesunken. Dennoch ist Deutschland als Anlegerregion gemäß der Studie weiter drittstärkste Kraft im Dax. Haupttreiber der nach unten gerichteten Tendenz seien der ETF-Manager Assenagon (- 0,36 Punkte) und Comstage ETF (- 0,34) gewesen. Allerdings hätten auch große, vorrangig aktive Investmenthäuser wie Deka (- 0,25 Punkte), Allianz Global Investores (-0,18) und Union Investment (- 0,15) zu dieser Entwicklung beigetragen. Institutionelle bei 62 ProzentDer Anteil institutioneller Investoren am Dax ist laut der Studie von 2016 auf 2017 um 1,6 Prozentpunkte auf 61,8 % gestiegen. Private Haushalte sind demnach mit 17,2 % am Dax beteiligt, ein Anstieg um 1,1 Punkte. “Die anhaltende Niedrigzinspolitik der EZB, gepaart mit erhöhten Dividendenaussichten und einer zweistelligen Index-Performance für 2017, macht die Anlage in Dax-Emittenten auch für Kleinaktionäre attraktiv”, heißt es in der Studie zur Begründung. Die Handelsbestände der Broker und Depotbanken seien dagegen leicht zurückgegangen und machten etwa 2,6 % am Dax aus. Als vierte und letzte Gruppe unter den Dax-Investoren haben der DIRK und Ipreo “strategische Investoren” identifiziert; darunter fallen Ankerinvestoren wie Familien, Stiftungen, strategische Beteiligungen der Bundesrepublik Deutschland, ausländische Staatsfonds sowie Direktinvestitionen von Aktien und Holdinggesellschaften. Dabei stellen die Familien- und stiftungsnahen Investments trotz eines Rückgangs um 3,7 Punkte die größte Gruppe der Ankerinvestoren (48,9 %), gefolgt von Direktinvestitionen mit 24,3 % (+ 4,1 %), dem Bund mit 15,4 % (- 1,1 %) und Staatsfonds mit 11,4 % (+ 0,7 %).Größter Einzelinvestor im Dax war 2017 den Angaben zufolge die Vanguard Group mit einem investierten Vermögen von 28,8 Mrd. Dollar und einem Gesamtanteil von 4,0 % am institutionellen Streubesitz. Norges Bank, 2016 noch auf Platz 1, erreichte nur noch Rang 3 mit einem Anteil von 3,6 (i. V. 4,0) %.Unter den Investorengruppen sei BlackRock mit 10,1 (10,2) % gemessen am identifizierten institutionellen Streubesitz führend. Es folgen Vanguard und Deutsche Bank mit 4,2 (4,1) % und 4,1 (3,8) %.