Brüssel billigt Milliardenförderung für den Wasserstoff-Hochlauf
ahe Brüssel
Die EU-Kommission hat milliardenschwere öffentliche Beihilfen für ein länderübergreifendes Wasserstoffprojekt genehmigt, das Forschung und erste gewerbliche Nutzungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette fördern soll. 15 EU-Länder sind an diesem sogenannten „wichtigen Vorhaben von gemeinsamem europäischem Interesse“ (IPCEI) beteiligt. Sie wollen bis zu 5,4 Mrd. Euro an öffentlichen Mitteln in den Hochlauf der Wasserstofftechnologie stecken und hoffen, dadurch zusätzliche private Investitionen in Höhe von 8,8 Mrd. Euro mobilisieren zu können.
Insgesamt stünden damit 14 Mrd. Euro für insgesamt 14 Einzelprojekte zur Verfügung. Diese Vorhaben beziehen sich auf die Wasserstofferzeugung, auf Brennstoffzellen, auf den Bereich Speicherung, Transport und Verteilung von Wasserstoff sowie auf Anwendungen für Endverbraucher, insbesondere im Mobilitätssektor. Beteiligen werden sich an dem IPCEI 35 Unternehmen, darunter auch KMU und Start-ups.
Aus Deutschland wird sich Daimler Truck in allen Bereichen außer der Wasserstofferzeugung engagieren. An den Brennstoffprojekten sind auch Bosch und EKPO beteiligt. Sunfire gehört zu den Unternehmen im Bereich der Erzeugung.
Nach Angaben der EU-Kommission zielen die Projekte auf technologische Durchbrüche beispielsweise mit Blick auf neue hocheffiziente Materialien für Elektroden, leistungsfähigere Brennstoffzellen und innovative Verkehrstechnologien ab. Durch das IPCEI sollen rund 20000 Arbeitsplätze geschaffen werden.
EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager verwies darauf, dass die Beihilfen für einzelne Unternehmen auf ein erforderliches und angemessenes Maß beschränkt seien und daher keine übermäßige Verfälschung des Wettbewerbs bewirkten. „Wasserstoff hat ein enormes Zukunftspotenzial“, betonte sie. „Es ist für die Diversifizierung der Energiequellen und den ökologischen Wandel unverzichtbar.“ Investitionen können jedoch für ein Land oder ein Unternehmen allein riskant sein.