BSH Hausgeräte spürt Abschwung

Umsatz- und Ertragsrückgang - Erlösziel wackelt - Personalabbau

BSH Hausgeräte spürt Abschwung

sck München – Nach Jahren hohen Wachstums bekommt BSH Hausgeräte zunehmend Gegenwind. Das vollständig zu Bosch gehörende Unternehmen wagt für dieses Jahr keine Prognose. “Wir wissen nicht, ob 2019 Wachstum hergibt”, sagte Karsten Ottenberg, Vorsitzender der Geschäftsführung, zum Jahrespressegespräch in München. Man schaue “ein Stück in die Glaskugel”. Seine Zurückhaltung begründete er mit dem Konjunkturabschwung. “Wir können die Weltwirtschaft nicht einschätzen.” BSH sei 2019 auf dem Niveau des Vorjahres gestartet.Zugleich wackelt das langfristige Umsatzziel. Ottenberg bekräftigte zwar, bis zum Jahr 2025 einen Konzernumsatz von 25 Mrd. Euro anzustreben. Dies hänge aber von der Marktentwicklung ab, schränkte er ein. Seinen Worten zufolge hat BSH “leichte” Marktanteilsverluste in ihren beiden größten Einzelmärkten China und Deutschland verzeichnet. In beiden Ländern kommt BSH auf einen Marktanteil von jeweils 18 %. Ottenberg führte den Rückgang unter anderem auf eine Kaufzurückhaltung der Verbraucher zurück. Trotz dieses Dämpfers habe der Konzern seine weltweite Marktposition halten können. In der Branche rangiert das Unternehmen nach Marktführer Whirlpool (USA) auf Platz 3. Den zweiten Rang nimmt Electrolux (Schweden) ein. Sich selbst bezeichnet BSH als “einen führenden” Haushaltsgerätehersteller. Türkei-Krise belastetAus der schwieriger gewordenen Lage zieht das Management Konsequenzen für die Personaldecke. “Wir fokussieren unsere Ressourcen. Das wird auch 2019 so sein”, kündigte der BSH-Chef in Bezug auf die Konzernarbeitsplätze an. Das Unternehmen setzt der Personalabbau fort. Im vorigen Jahr reduzierte die BSH-Gruppe die Zahl ihrer Beschäftigten um 900 auf 61000. Betroffen war davon vor allem der Standort Türkei. Aufgrund der Wirtschaftskrise des Landes baut BSH dort Kapazitäten ab.Das vergangene Jahr fiel für BSH verhalten aus. Nach einem schwungvollen Start bekam das Unternehmen zunehmend die Konjunkturabkühlung zu spüren. BSH stagnierte mit dem Markt, habe sich aber gut behauptet, sagte Ottenberg. Nach einem Rekordjahr 2017 schrumpfte 2018 der Konzernumsatz um 3 % auf 13,4 Mrd. Euro. Die Geschäftsführung erklärte das vor allem mit negativen Wechselkurseffekten. Insbesondere die Turbulenzen der türkischen Lira setzten BSH zu. Währungsbereinigt sei 2018 ein Umsatzplus “von knapp einem Prozent” erzielt worden. Der Konzern konnte nach Ottenbergs Worten die Ertragslage “stabil” halten. Die operative Marge habe 2018 auf Vorjahresniveau gelegen, wenngleich er signalisierte, dass das in Euro ausgewiesene Ergebnis aber zurückging. Seitdem das Unternehmen sich komplett in der Hand von Bosch befindet, darf es nach außen nur noch über die Erlösentwicklung berichten. Vor vier Jahren veräußerte Siemens ihren hälftigen Anteil an dem Gemeinschaftsunternehmen an Bosch.Trotz des Abschwungs drosselt die BSH-Führung aber nicht ihr Investitionsbudget. “2019 liegen unsere Investitionen in der Größenordnung der vergangenen Jahre”, sagte Finanzchef Johannes Närger. Im vergangenen Jahr reduzierte BSH die Investitionen geringfügig auf 619 (i. V. 637) Mill. Euro. Das entsprach unverändert 4,6% des Umsatzes.