Buffett investiert 4,5 Mrd. Dollar in Phillips 66

Berkshire Hathaway wird Hauptaktionär des Raffineriebetreibers - Sechstgrößte Aktienbeteiligung

Buffett investiert 4,5 Mrd. Dollar in Phillips 66

scd New York – Berkshire Hathaway beteiligt sich mit 4,5 Mrd. Dollar am Raffineriebetreiber Phillips 66 und geht damit seine mit Abstand größte Beteiligung im Energiesektor ein. Die Beteiligungsgesellschaft des Milliardärs Warren Buffett hält damit mehr als ein Zehntel der Anteile an der im Mai 2012 von ConocoPhillips abgespaltenen Gesellschaft und ist so auch gleich der bedeutendste Einzelaktionär des Unternehmens. Neben Raffinerien betreibt Phillips 66 noch die ehemalige Chemieaktivitäten und die Pipelines des Ölkonzerns. Mit dem Preisverfall des Rohöls gelten Raffinerien als bestes Investment der Branche. Während die Anteile von ConocoPhillps binnen zwölf Monaten rund 40 % an Wert eingebüßt haben, notiert die Phillips-66-Aktie nur 11 % unter dem Wert vor einem Jahr. Am Montagvormittag legten beide Aktie dank der Nachricht über Buffetts Beteiligung gegen den Markttrend zu – ConocoPhillips um 2,5 %, Phillips 66 um 3,1 %. Anstieg der MargeDer in diesem Jahr dramatisch gefallene Ölpreis hat Ölkonzerne deutlich stärker belastet als Raffinerien. Während die Ölförderung mit Kostenblöcken verbunden ist, die unabhängig von der Preisentwicklung fix bleiben, profitieren Raffinerien davon, das Öl billiger einkaufen zu können und die Marge in Relation zum so sogar noch steigern zu können. Im ersten Halbjahr ist der Umsatz von Phillips 66 zwar dramatisch eingebrochen. Dank der niedrigeren Ölbeschaffungskosten ist der Rohertrag aber sogar geklettert (siehe Tabelle). Die günstigere Benzin animiert die Autofahrer vor allem in den USA zudem dazu, mehr zu tanken als im Fall höherer Preise.Während vergangenes Jahr auch die Aktien von Raffinerien mit der gesamten Ölindustrie gesunken sind, haben sie dieses Jahr wieder aufgeholt. Während der S&P 500 mittlerweile 2 % unter dem Jahresauftakt liegt, hat Phillips 66 derzeit rund 18 % zugelegt. “Wenn erzählt wird, die Ölindustrie breche zusammen, dann mag das auf das Upstream-Geschäft geltem, Downstream lief es aber nie besser”, sagte Carl Larryvon der Beratungsgesellschaft Frost & Sullivan der Nachrichtenagentur Bloomberg. Allerdings betreibt Phillips 66 nicht nur das Downstream-Geschäft mit Chemie- und Raffineriesparten. Auch im Midstream, den Pipelines, ist die Gesellschaft investiert. Gemeinsam mit Spectra Energy hält man das Joint Venture DCP Midstream. Derzeit wird überlegt, ob es sich für die Beteiligten lohnt, mehr Geld in die Pipelines zu pumpen. Die gesunkenen Öl- und Gaspreise spürt das Midstream-Geschäft wesentlich stärker als die Downstream-Unternehmen.Für Berkshire Hathaway, deren Aktienbeteiligungen sich zum Halbjahr auf knapp 120 Mrd. Dollar summierten, ist Phillips 66 die sechstgrößte Beteiligung im Portfolio, wenn die noch nicht übernommene Precision Castparts hinzugerechnet wird, liegt der Raffineriebetreiber sogar nur auf Rang 7.—– Wertberichtigt Seit 8