Buffett kauft in Japan weiter zu
Warren Buffett baut Anteile in Japan erneut aus
Handelshäuser bilden Schwerpunkt von Berkshire Hathaway
mf Tokio
Warren Buffett engagiert sich noch stärker in Japan. Seine Investment-Holding Berkshire Hathaway stockte nach eigenen Angaben ihre Anteile an den fünf Handelshäusern Itochu Corp., Marubeni Corp., Mitsubishi Corp., Mitsui & Co. und Sumitomo Corp. von 7,4% im November auf nun durchschnittlich über 8,5% auf. Laut der Mitteilung übersteigt der Gesamtwert dieser Aktien den Wert der von Berkshire gehaltenen Aktien in allen anderen Ländern außerhalb der USA nun beträchtlich.
Die Buffett-Dachgesellschaft will die Anteile „langfristig halten“ und sie abhängig von den Preisen auf ein Maximum von 9,9% erhöhen. Darüber hinausgehende Käufe würden nur getätigt, wenn eine ausdrückliche Genehmigung des jeweiligen Verwaltungsrates vorliegt.
Im April hatte Buffett die Führungsspitzen der fünf Handelshäuser in Tokio persönlich getroffen. Die Konferenzen wurden von beiden Seiten als Erfolg bezeichnet. Buffett war ursprünglich im ersten Halbjahr 2020 in diese Unternehmen eingestiegen und hatte zunächst jeweils rund 5% erworben. Der US-Investor begründete sein Engagement damit, dass die Handelshäuser wie sein eigenes Unternehmen einem Konglomerat von Beteiligungen ähnelten und zu einem „lächerlich niedrigen Preis“ gehandelt werden. Außerdem zahlen sie hohe Dividenden und kaufen eigene Aktien zurück.
Der 92-Jährige bewies den richtigen Riecher. Seit Anfang 2020 haben sich die Aktien von Mitsubishi verfünffacht, auch die anderen vier Unternehmen haben größtenteils stark zugelegt. Allein in diesem Jahr haben die Papiere von Mitsubishi und Marubeni um 62% zugelegt, Mitsui um 44%, Itochu um 35% und Sumitomo um 39%.
Diese kräftigen Zuwächse verdankt Buffett vor allem anderen ausländischen Investoren, die seinem Beispiel folgten und die japanischen Aktienbarometer Nikkei 225 und Topix auf neue 33-Jahres-Hochs trieben. Ebenfalls nach dem Vorbild von Buffett verschulden sich viele Anleger zu japanischen Niedrigzinsen in Yen, um Dividendentitel zu erwerben. Weitere Faktoren bei dieser Japan-Rally waren die anhaltenden Reformen der Unternehmensführung, Anzeichen für eine Lohn-Preis-Spirale und der schwache Yen.