Bund beteiligt sich an Impfstoffentwickler

300 Mill. Euro für gut 20 Prozent an Tübinger Biotechfirma Curevac

Bund beteiligt sich an Impfstoffentwickler

swa Frankfurt – Um die Entwicklung eines Covid-19-Impfstoffs finanziell zu unterstützen, beteiligt sich der Bund an der Tübinger Biotechfirma Curevac. Über die staatliche Förderbank KfW will die Bundesregierung für 300 Mill. Euro einen Anteil von rund 23 % erwerben, teilte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) mit. Es gehe darum, ein innovatives Unternehmen zu fördern.Der Einstieg laufe über eine Kapitalerhöhung, von den Altaktionären, darunter SAP-Gründer Dietmar Hopp, werde sich keiner von Anteilen trennen, hieß es von Curevac. “Die Technologie von Curevac hat das Potenzial, neue Impfstoffe und therapeutische Behandlungsmöglichkeiten für viele Menschen zu entwickeln und über den Markt zur Verfügung zu stellen”, erklärte Altmaier. Curevac gehört neben der Mainzer Biontech zu den deutschen Biotech-Firmen, die sich in aussichtsreicher Position in der Entwicklung eines Corona-Impfstoffs sehen. Beide setzen wie andere Wettbewerber auf eine genbasierte Technologie. Weltweit arbeiten inzwischen mehr als 150 Unternehmen und Forschungseinrichtungen an einem Vakzin gegen den Auslöser der Pandemie.Curevac war im März in den Schlagzeilen, weil die US-Regierung angeblich Interesse an der Gesellschaft hatte bzw. bestrebt war, sich den Impfstoff exklusiv zu sichern. Das Curevac-Management und Hopp hatten diese Medienberichte als falsch bezeichnet und einen derart motivierten Verkauf in die USA ausgeschlossen. “Germany is not for sale”, bekräftigte Altmaier gestern. Er sei froh, mit dem Haupteigner Hopp rasch eine Einigung über den Einstieg herbeigeführt zu haben. Die Bundesregierung werde sich nicht ins operative Geschäft einmischen, “der Staat ist nicht der bessere Unternehmer”, so Altmaier. Er wolle Curevac finanzielle Sicherheit geben, damit sie weiterhin mit hohem Engagement an der Entwicklung von Impfstoffen arbeiten könne. Er wolle innovativen Unternehmen die Chance geben, sich zu beweisen. “Das wird sich für unser Land auszahlen”, betonte der Wirtschaftsminister. Hopp hob hervor, dass die Bedeutung der Biotech endlich von staatlicher Seite erkannt worden sei. Dass die Finanzierung der Branche hierzulande schwierig ist, führt Hopp auch auf steuerliche Hindernisse für Investoren zurück. – Nebenstehender Kommentar Bericht Seite 9 Personen Seite 16