Bund startet Megaprojekt Wasserstoff-Wirtschaft

10 Gigawatt Elektrolyse bis 2040 - Thyssenkrupp und Daimler reagieren schnell

Bund startet Megaprojekt Wasserstoff-Wirtschaft

cru Frankfurt – Am morgigen Mittwoch geht nach langem Tauziehen die 9 Mrd. Euro schwere und mehrfach überarbeitete “Nationale Wasserstoffstrategie” ins Kabinett. Damit startet die groß angelegte langfristige Umstellung eines Teils der deutschen Wirtschaft von fossilen Energieträgern auf mit Ökostrom erzeugten “grünen” Wasserstoff. “Im Rahmen des Nationalen Dekarbonisierungsprogramms werden unter anderem Investitionen in Technologien und großtechnische Anlagen in der Industrie gefördert, die Wasserstoff zur Dekarbonisierung von Herstellungsverfahren einsetzen”, heißt es im 30-Seiten-Regierungspapier, das Teil des Konjunkturprogramms ist und der Börsen-Zeitung vorliegt. “Hierfür stehen von 2020 bis 2023 über 1 Mrd. Euro zur Verfügung.”Programme zur Förderung des Wasserstoffeinsatzes in der Indus-trieproduktion sowie zur CO2-Vermeidung und -nutzung in den Grundstoffindustrien sollen Industrie-Investitionen in Wasserstofftechnologien unterstützen. “Zusätzlich hierzu sieht das Zukunftspaket des Koalitionsausschusses vom 3. Juni 2020 vor, dass weitere 7 Mrd. Euro für den Markthochlauf von Wasserstofftechnologien in Deutschland und weitere 2 Mrd. Euro für internationale Partnerschaften bereitgestellt werden”, kündigt die Bundesregierung an.Bis spätestens 2040 sollen Elektrolyse-Kapazitäten von 10 Gigawatt aufgebaut werden. Gefördert werden soll die Produktion durch Abgabe-Befreiungen für Strom aus Wind oder Sonne. Mit Hilfe der Ökoenergie soll Wasserstoff aus Wasser erzeugt werden.Bei den Unternehmen entfaltet das Förderprogramm schon jetzt erste Wirkung. So will Thyssenkrupp mehr Elektrolyseanlagen zur Produktion von “grünem” Wasserstoff bauen. Ab sofort können pro Jahr Elektrolysezellen mit einer Gesamtleistung von bis zu 1 Gigawatt gefertigt werden.Gleichzeitig bündelt Daimler die konzernweiten Brennstoffzellen-Aktivitäten in der neuen Daimler Truck Fuel Cell GmbH & Co. KG. Die neue Gesellschaft soll laut Daimler-Lastwagenchef Martin Daum später in das geplante Brennstoffzellen-Joint- Venture mit Volvo übergehen. – Nebenstehender Kommentar Bericht Seite 11