Bundesnetzagentur setzt Rahmen für lokale 5G-Netze

Vergabe gegen "Gebühr" nach der Jahresmitte

Bundesnetzagentur setzt Rahmen für lokale 5G-Netze

hei Frankfurt – Die Bundesnetzagentur (BNetzA) will sogenannte lokale Frequenzen für 5G-Anwendungen im Nachgang zu der geplanten Auktion vergeben. Sie hat dafür 100 Megahertz im Frequenzbereich von 3,7 bis 3,8 Gigahertz reserviert, die nicht versteigert, sondern gegen eine Nutzungsgebühr vergeben werden sollen. Das “Antragsverfahren” solle in der “zweiten Jahreshälfte 2019 beginnen”, teilte die Behörde mit.Voraussetzung für einen Lizenzerwerb lokal begrenzten Spektrums sind Grundstückseigentum oder ein sonstiges Nutzungsrecht wie Miete, Pacht oder auch Beauftragung. Die Frequenzen sollen prinzipiell dazu dienen, 5G-Netze auf Werksgeländen oder auch in Gewerbegebieten – bei entsprechendem Zusammenschluss der ansässigen Unternehmen – zu errichten.BNetzA-Chef Jochen Homann unterstrich das “große Potenzial” für 5G im industriellen Bereich, das die Behörde mit der Bereitstellung der entsprechenden lokalen Frequenzen freisetzen wolle. Eine genaue Gebührenordnung ist unterdessen noch nicht ausgearbeitet.Die Reservierung von 100 Megahertz und damit fast einem Viertel des insgesamt zur Vergabe anstehenden Spektrums für den Mobilfunkstandard der 5. Generation hatte unter den Telekommunikationsunternehmen für Unmut gesorgt, die sich um die restlichen 320 Megahertz ein möglicherweise milliardenschweres Wettbieten liefern müssen.Auch grundsätzlich nehmen Telekom, Vodafone und Telefónica Deutschland am lokalen Spektrum Anstoß. United Internet hat sich dazu nicht geäußert. Die Telekombranche fürchtet um einen lukrativen Teil ihres Geschäfts, wenn Campusnetze ganz oder teilweise ohne ihre Beteiligung entstehen können. Dies wäre zumindest theoretisch denkbar, indem sich Konzerne wie VW, Daimler, BASF oder EnBW, die alle bei der Bundesnetzagentur bereits Interesse am Erwerb lokalen Spektrums gezeigt haben, 5G-Netze von Ausrüstern wie Nokia, Ericsson oder Huawei bauen und betreiben zu lassen. Diese halten sich dabei bisher bedeckt, um ihre Hauptkunden, die Telekomfirmen, nicht zu verprellen. Allerdings versprechen sich alle Wachstum bei Unternehmensnetzen. Die Telekom hat ihrerseits bereits ein Campusnetz für Osram realisiert, das bisher allerdings auf 4G-Technik (LTE) läuft.