Bundesregierung reserviert Frequenzen für mobiles Netz
dpa-afx Berlin – Für den Ausbau des schnellen Internets in Deutschland können zusätzliche Funkfrequenzen genutzt werden. Das Bundeskabinett beschloss am Mittwoch eine Verordnungsänderung, wodurch die bisher vom Fernsehen belegten 700-Megahertz-Frequenzen künftig dem mobilen Internet dienen. Damit seien alle rechtlichen Voraussetzungen für eine im zweiten Quartal geplante Auktion der Frequenzen geschaffen, sagte Infrastrukturminister Alexander Dobrindt (CSU).Die Bundesregierung läutet damit den Abschied von der ersten Version des digitalen Antennenfernsehens (DVB-T) ein. Das neue DVB-T2 kann im Gegensatz zum alten Standard Programme in hoher Auflösung (HD) ausstrahlen. Es bietet auch eine größere Programmvielfalt und soll einen besseren mobilen Empfang ermöglichen. Der neue Standard ist allerdings nicht mit der Vorgängerversion kompatibel. Daher werden sich Fernsehzuschauer, die bislang das TV-Signal über DVB-T empfangen, einen neuen Decoder anschaffen oder auf einen anderen Empfangsweg ausweichen müssen.Mit DVB-T2 werden Frequenzen im Bereich 700 MHz frei. Diese “digitale Dividende” kann künftig dann für schnelle Mobilfunkverbindungen genutzt werden. Aus der Versteigerung der Nutzungsrechte für die Frequenzen erwartet Dobrindt einen Milliardenbetrag, der nach Abzug von Umstellungskosten für den Breitbandausbau reserviert werden soll. Aus den Mitteln werden auch Nutzer von drahtlosen Mikrofonanlagen entschädigt, die dann ebenfalls auf neue Technik umsteigen müssen. 50 Megabit in der FlächeDie Bundesregierung hat das Ziel ausgegeben, bis 2018 in Deutschland flächendeckend Übertragungsgeschwindigkeiten von 50 Megabit pro Sekunde zu erreichen. Bundesweit sind solche schnellen Zugänge aktuell für ungefähr zwei Drittel der Haushalte verfügbar. Vor allem in dünn besiedelten Gebieten soll die Abdeckung über mobiles Breitband erfolgen, statt Kabel zu vergraben. Eine Vollabdeckung mit 50 Megabit erfordert nach Einschätzung von Experten Investitionen von bis zu 20 Mrd. Euro.