Burberry lässt Gewinnwarnung mit Umsatzplus fast vergessen
ste London – Der britische Luxusgüterhersteller Burberry hat in seinem dritten Geschäftsjahresquartal die Erlöse überraschend stark ausdehnen können. Wie der 1856 gegründete, vor allem wegen des Check-Karomusters bekannte Edelschneider aus London bekannt gab, stieg der Umsatz im Weihnachtsquartal um 7 % auf 613 Mill. Pfund, zu konstanten Wechselkursen sogar um 9 %. Analystenerwartungen von im Schnitt 602 Mill. Pfund wurden übertroffen. Investoren zeigten sich angetan: Die Aktie des im FTSE 100 notierten Unternehmens stieg als Tagesgewinner um 3,9 % auf 1 386 Pence.Die zwischenzeitlichen Kursverluste im Zuge einer im September veröffentlichten Gewinnwarnung für das Ende März ablaufende Geschäftsjahr 2012/2013 sind damit fast wieder aufgeholt. Burberry hatte Angst vor einer Abkühlung der Nachfrage nach hochpreisigen Kollektionen und Accessoires geschürt und mit der Ankündigung, das bereinigte Vorsteuerergebnis werde im laufenden Geschäftsjahr eher am unteren Ende der Analystenerwartungen von 407 Mill. bis 455 (i.V. 376) Mill. Pfund liegen, nicht nur die eigene Aktie innerhalb eines Tages um 20 % in den Keller geschickt, sondern auch eine Schockwelle durch den gesamten Sektor der Luxusgüterhersteller geschickt. Im Oktober hatte dann die Mitteilung einer Umsatzsteigerung in der ersten Geschäftsjahreshälfte um 6 % auf 883 Mill. Pfund aber bereits für erste Erleichterung gesorgt. Seit Vorlage des Halbjahresergebnisses am 15. November legte die Burberry-Aktie um 18 % zu, der Börsenwert liegt nun bei 6,1 Mrd. Pfund.Der jüngste Umsatzanstieg beruhte vor allem auf zweistelligen Wachstumsraten im wichtigen chinesischen Markt, die höher ausfielen, als im Spätsommer noch befürchtet wurde. Die Stimmung habe sich aufgehellt, aber die Umsatzsteigerung sei auch auf eigene verkaufsfördernde Maßnahmen zurückzuführen, so Finanzchefin Stacey Cartwright. Burberry sei hinsichtlich der Perspektiven in China zuversichtlich gestimmt. Während das Unternehmen in der Region Asien-Pazifik um 15 % auf 242 Mill. Pfund zulegen konnte, verharrte der Umsatz in Europa im dritten Quartal unverändert bei 160 Mill. Pfund. Auch in Amerika sprang nur ein Plus von 2 % auf 150 Mill. Pfund heraus.Zudem zeigt der jüngste Umsatzausweis die gestiegene Bedeutung des Retailgeschäfts, das bereinigt um 13 % auf 464 Mill. Pfund zulegte – auf gleicher Ladenbasis im Vorjahresvergleich noch um 6 %. In der Wholesale-Sparte, die den Absatz außerhalb der eigenen Verkaufskanäle umfasst, schrumpften die Erlöse wegen schwächerer europäischer Märkte um 5 % auf 120 Mill. Pfund. Burberry geht nicht mehr von einer stabilen Umsatzentwicklung der Sparte im zweiten Halbjahr, sondern von einem Rückgang um bis zu 5 % aus.