Burberry wendet sich mit größeren Läden an Reiche
ste London – Der britische Luxusartikelhersteller Burberry will sich mit Investitionen in größere Geschäfte an Standorten wie London, Hongkong und Chicago, die stark von vermögenden Touristen frequentiert werden, gegen die Konjunkturflaute absichern. Das Unternehmen kündigte an, im laufenden Geschäftsjahr 180 Mill. bis 200 Mill. Pfund in die Ausweitung des Privatkundengeschäfts zu investieren, wobei ein Drittel in geplante größere Verkaufsläden fließen soll. Die durchschnittliche Retail-Verkaufsfläche soll um 12 bis 14 % ausgedehnt werden. Insgesamt ist die Eröffnung von 15 neuen Läden vorgesehen.Burberry sei im Vergleich mit der Konkurrenz in den größten Weltmetropolen mit Flaggschiffläden unterrepräsentiert, meinte Vorstandschefin Angela Ahrendts. Zudem mache sich die Konjunkturflaute an diesen Standorten weniger bemerkbar. Sorgen um eine sich abschwächende Nachfrage aus China macht man sich bei dem Hersteller teurer Regenmäntel und Handtaschen offenbar nicht. Burberry sei weniger abhängig von Touristen aus Fernost, als bisweilen geäußert werde, so Finanzdirektorin Stacey Cartwright. Im vergangenen Monat hatte der britische Luxusmantelhersteller Aquascutum Insolvenz anmelden müssen, bevor das 160 Jahre alte Unternehmen für eine nicht genannte Summe von der Investmentfirma YGM Trading aus Hongkong übernommen wurde.Für das Ende März abgelaufene Geschäftsjahr 2011/2012 vermeldete Burberry einen um 24 % auf 1,86 Mrd. Pfund gesteigerten Umsatz, wobei die Retailsparte mit 23 neuen Verkaufsstandorten um 32 % wuchs. Alle Verkaufsregionen und Produktsparten hätten zweistellig zugelegt, hieß es. Der um Sonderfaktoren bereinigte Vorsteuergewinn erhöhte sich – im Rahmen von Analystenerwartungen – um 26 % auf 376 Mill. Pfund. Die Dividende stieg um ein Viertel auf 25 Pence je Aktie. Im von Konjunktursorgen geprägten Londoner Handel ließ jedoch auch Burberry Federn: Die Aktie gab mit 1,2 % auf 1 369 Pence aber weniger nach als der FTSE 100 (- 2,5 %).