Canal Plus schreibt im Heimatmarkt rote Zahlen
md Frankfurt – Belastet von einem schwachen Bezahlfernsehgeschäft hat der französische Medienkonzern Vivendi im zweiten Quartal weniger umgesetzt und verdient als vor Jahresfrist. Die Erlöse sanken leicht um 1,9 % auf 2,55 Mrd. Euro, das bereinigte Nettoergebnis gab um 3,1 % auf 187 Mill. Euro nach. Der operative Gewinn (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, Ebitda) brach dagegen um 41,5 % auf 174 Mill. Euro ein; Analysten hatten im Schnitt mit 247 Mill. Euro gerechnet. Auch beim Ebita blieb Vivendi mit 212 Mill. Euro um rund ein Zehntel unter der Markterwartung. Aufgrund der deutlichen Verfehlung der Konsensschätzungen gab der Aktienkurs kräftig nach: Vivendi verloren an der Pariser Börse 3,7 % auf 16,94 Euro. Die Marktkapitalisierung beträgt 23,2 Mrd. Euro.Schwierigkeiten bereitet dem Unternehmen besonders der strauchelnde Pay-TV-Sender Canal Plus, der im Heimatmarkt Verluste schreibt. Vivendi hat nun ein Kostensenkungsprogramm in diesem Segment im Volumen von 300 Mill. Euro aufgesetzt. Dieses Jahr sollen davon 60 Mill. bis 80 Mill. Euro umgesetzt werden. Ziel sei es, Canal Plus bis 2018 in Frankreich wieder profitabel zu machen.Für Jefferies-Analyst Jerry Dellis hat neben Canal Plus auch das Musikgeschäft unter der Marke Universal Music Group negativ überrascht. Er hob den verschärften Wettbewerb in Frankreich hervor und sprach von unsicheren Aussichten, die eine erfolgreiche Kehrtwende ungewiss machten. Dellis senkte sein Kursziel auf 15,60 Euro. Dagegen hob Goldman Sachs ihr Kursziel für Vivendi auf 21,10 Euro an. Analystin Lisa Yang wertete es positiv, dass mehr Klarheit in den Erholungspfad für die Sendergruppe komme.