Carrefour will Kosten stärker senken
wü Paris – Carrefour will mehr einsparen als bisher geplant. Der Einzelhandelsriese profitierte im ersten Halbjahr vor allem von seiner Filiale in Brasilien, musste jedoch in seinem Heimatmarkt Frankreich wegen der im Rahmen der Covid-19-Pandemie verhängten strengen Ausgangssperren im zweiten Quartal einen neuen Rückgang der Verkäufe seiner riesigen, Hypermarché genannten Supermärkte hinnehmen.Insgesamt verringerten sich die Vorsteuerverkäufe von Carrefour im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,8 % auf 34,27 Mrd. Euro. Während sie in Frankreich und Lateinamerika zurückgingen, konnte der Einzelhandelskonzern sie im Rest Europas und vor allem in Asien steigern. Dagegen legte der Umsatz auf vergleichbarer Fläche um 7 % auf gut 38 Mrd. Euro zu. Das laufende operative Ergebnis stieg sogar um 15,2 % auf 718 Mill. Euro, und die operative Marge verbesserte sich von 1,8 % auf 2,1 %.Unter dem Strich wies Carrefour allerdings immer noch einen Verlust aus, auch wenn sich dieser von 458 Mill. Euro ein Jahr zuvor auf 21 Mill. Euro verringerte. Bereinigt betrug das Nettoergebnis 253 Mill. Euro. Gleichzeitig musste der Einzelhändler erneut einen Nettomittelabfluss von 1,6 Mrd. Euro hinnehmen. Er will nun bis Ende 2022 statt 2,8 Mrd. Euro 3 Mrd. Euro einsparen.Konzernchef Alexandre Bompard bestätigte die anderen Ziele seines Strategieplans. So will er die Verkäufe über das Internet und den Handel mit Bioprodukten steigern sowie Immobilien verkaufen. Er äußerte sich optimistisch, dass Carrefour im dritten Quartal weiter von ihrer guten Positionierung während der Coronavirus-Krise profitieren dürfte. Bompard will auf dem französischen Heimatmarkt weitere Preissenkungen vornehmen, da dort ein starker Konkurrenzkampf tobt. Carrefour habe noch weiteren Spielraum, um die Preise zu verbessern, sagte er während einer Videokonferenz mit Analysten.Die Carrefour-Aktie legte am Mittwoch an der Börse von Paris 0,9 % auf 13,74 Euro zu.