Catoil-Aktionäre feiern Bescherung
“Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach”, wird sich der Streubesitz des SDax-Unternehmens Catoil denken. Das vorgelegte Pflichtangebot für Aktien des Bohrtechnikspezialisten durch den neuen Großaktionär, die auf den Britischen Jungferninseln registrierte Joma Industrial Source Corp., erfüllt nur die Mindestvoraussetzungen und wäre normalerweise recht unattraktiv. Doch die Begleitumstände des Joma-Einstiegs sind so undurchsichtig und das Marktumfeld der operativ fast nur in Russland (!) tätigen Catoil ist so negativ, dass dem Kleinaktionär die Offerte wie eine verfrühte Bescherung vorkommen muss. An der Börse wurde gefeiert: Der Schlusskurs von 14,65 Euro (+ 16 %) liegt nahe der Joma-Offerte von 15,23 Euro. Die verschachtelte Konstruktion, mit der die Großaktionäre ihre Anteile halten, der Streit untereinander und das Misstrauen zwischen Joma-Eigentümer Maurice Dijols und dem Catoil-Vorstand sind das Letzte, was ein Unternehmen gebrauchen kann, dessen zentraler Geschäftsfaktor – der Ölpreis – gerade wegbricht. Das weiß auch der Streubesitz.md