CDP bietet für Autostrade 8,1 Mrd. Euro
bl Mailand
Die mehrheitlich staatliche Förderbank Cassa Depositi e Prestiti (CDP) bietet zusammen mit den Fonds Blackstone und Macquarie 8,1 Mrd. Euro für die 88-prozentige Beteiligung des Infrastrukturkonzerns Atlantia an dem Autobahnbetreiber Autostrade per l’Italia (Aspi). Damit wird Aspi mit 9,2 Mrd. Euro bewertet. Die CDP will 51% des Kapitals kontrollieren. Der Atlantia-Verwaltungsrat will das Angebot am heutigen Freitag prüfen, vermutlich wird aber noch keine Entscheidung getroffen. Analysten taxieren den Unternehmenswert auf 10 Mrd. bis 12 Mrd. Euro. Nicht auszuschließen ist, dass der Verwaltungsrat eine endgültige Entscheidung der Hauptversammlung im März überlässt. Mehrere Anteilseigner dringen auf einen höheren Verkaufspreis.
Die Regierung Conte hatte Atlantia nach dem Einsturz der Autobahnbrücke von Genua 2018 unter Druck gesetzt, Aspi an die CDP zu veräußern. Nachdem sich Aktionäre darüber in Brüssel beschwert hatten, forderte die EU Rom vor wenigen Wochen auf, Rechtssicherheit und den freien Kapitalverkehr für Aktionäre sicherzustellen. Der neue Premierminister Mario Draghi hat sich bisher nicht zu dem Thema geäußert.