Mobilfunk

Cellnex macht Funktürme zu Geld

Nach den massiven Zukäufen, die Cellnex zum größten Betreiber von Mobilfunkstationen in Europa gemacht haben, beginnen die Spanier nun mit dem Teilverkauf von Aktiva, um Schulden zu senken.

Cellnex macht Funktürme zu Geld

Cellnex macht Funktürme zu Geld für Schuldenabbau

Spanier verkaufen Minderheitsanteil in Skandinavien

ths Madrid

Die spanische Cellnex versilbert ihre Aktiva, um die hohen Schulden abzubauen. Der größte unabhängige Betreiber von Mobilfunkstationen Europas gab am Freitag den Einstieg von Stonepeak in Skandinavien bekannt. Für 730 Mill. Euro übernimmt der Finanzinvestor aus den USA 49% der Cellnex-Töchter in Dänemark und Schweden. Die Spanier behalten die Kontrolle und das Management der Operationen. Der Erlös dient zur Reduzierung der hohen Verbindlichkeiten. An der Börse wurde die Nachricht mit einem starken Kursanstieg aufgenommen und die Aktie gehörte zu den Tagessiegern des Ibex 35.

Vor einem Jahr hatte das Unternehmen einen Strategiewechsel angekündigt, nachdem man beim Verkauf der Funktürme von Deutscher Telekom und Vodafone nicht zum Zuge gekommen war. Nach den massiven Zukäufen der letzten Jahre, die durch Schulden und Kapitalerweiterungen finanziert worden waren, erklärte Cellnex, fortan das operative Wachstum in den Vordergrund zu stellen und die Schulden zu reduzieren. Das Ziel ist bis Ende 2024 von der Ratingagentur S&P ein Investment Grade zu bekommen, dass bislang nur Fitch ausstellt. Die Nettoschulden betrugen Ende des zweiten Quartals 17,9 Mrd. Euro.

Anfang September hatte Cellnex rund 2500 Funktürme in Frankreich verkauft und dafür 631 Mill. Euro eingestrichen, die ebenfalls in den Schuldenabbau fließen. In diesem Fall handelte es sich um Auflagen des französischen Regulierers beim Kauf von Hivory 2021. In Skandinavien standen jedoch finanzielle und strategische Gründe an. Das Modell könnte Schule machen. Der CEO Marco Patuano, der im Juni den Posten von Tobías Martínez, dem Hauptarchitekten des rasanten Aufstiegs des Unternehmens aus Barcelona, übernommen hatte, plant durch Teilverkäufe die Reduzierung der Verbindlichkeiten zu beschleunigen. Ähnliche Transaktionen wie in Dänemark und Schweden seien in den übrigen zehn Märkten der Spanier denkbar, heißt es im Konzern. Dabei wolle man sich aber auf Finanzinvestoren mit mittelfristigen Perspektiven beschränken, die den Ausbau der Aktivitäten mittragen.

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