Konzernchefs tun sich laut einer Umfrage weltweit mit dem Gedanken an ein dauerhaftes Homeoffice ihrer Mitarbeitenden schwer. Von 1.325 CEOs großer Unternehmen glauben 64%, dass ihre Angestellten innerhalb der nächsten drei Jahre wieder Vollzeit ins Büro zurückkehren werden, wie aus dem "CEO Outlook" der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG hervorgeht. In Deutschland liegt der Anteil bei 68%. Die Umfrage wurde im August und September durchgeführt und richtete sich an CEOs von Unternehmen aus 11 Ländern und 11 Industrien und mit jeweils mindestens 500 Mill. Dollar Jahresumsatz.

Vielfach hat sich nach der Pandemie das hybride Arbeitsmodell etabliert, in dem Angestellte einen Teil ihrer Arbeit zuhause und einen Teil im Büro verrichten. In Deutschland haben zuletzt über 80% der Unternehmen im privaten und öffentlichen Sektor entsprechende Betriebsvereinbarungen getroffen, in denen die Rahmenbedingungen dafür festgelegt sind, wie eine Studie des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO Ende Juli gezeigt hat.

Dass dieses System langfristig Bestand haben wird, glaubt laut der KPMG-Umfrage derzeit aber weltweit nur jeder vierte Firmenchef. Hinter dem langfristigen und ausschließlichen Homeoffice stehen sogar nur noch 3% aller CEOs.

Dabei ist den meisten Befragten offenbar bewusst, dass sie Anreize schaffen müssen, um wieder mehr Präsenzarbeit herbeizuführen. So können sich weltweit 87% der CEOs vorstellen, Mitarbeitende zu befördern oder ihnen mehr Gehalt zu bezahlen, wenn sie dafür häufiger ins Büro kommen.

In Deutschland sehen das allerdings nicht ganz so viele ein – hier liegt der Anteil bei 77%.

Dabei beurteilen hiesige Firmenlenker ihre Ertragsaussichten trotz der angespannten geopolitischen und wirtschaftlichen Situation durchaus positiv. Mehr als jedes zweite Unternehmen rechnet demnach innerhalb der nächsten drei Jahre mit einem jährlichen Ertragswachstum von 2,5% und mehr. 84% erwarten zudem, dass die Belegschaft in ihrem Unternehmen in dem Zeitraum wachsen wird.