Nachholbedarf

Champagner-Produzenten vor neuem Rekord

Dank der Impfkampagne, der damit verbundenen Normalisierung des Lebens und dem Nachholbedarf von Konsumenten ist die Nachfrage nach dem französischen Edel-Schaumwein in diesem Jahr gerade zu explodiert.

Champagner-Produzenten vor neuem Rekord

wü Paris

 Nach erheblichen Umsatzeinbrüchen stellen sich Champagner-Häuser wie Mumm, Veuve Cliquot und Laurent-Perrier auf ein neues Rekord-Jahr ein. Dank der Impfkampagne, der damit verbundenen Normalisierung des Lebens und dem Nachholbedarf von Konsumenten, die sich nach der Covid-Pandemie etwas Besonderes gönnen wollen, ist die Nachfrage nach dem französischen Edel-Schaumwein in diesem Jahr gerade zu explodiert. Die Union des maisons de champagne (UMC), die 360 Champagner-Häuser vertritt, rechnet deshalb mit einem außerordentlich guten Jahr, das ähnlich wie das Vorkrisenjahr 2019 ausfallen könnte, als die Champagner-Branche auf einen Umsatz von 5 Mrd. Euro gekommen war. Im letzten Jahr hatte die Corona-Krise ihre Verkäufe auf 4,2 Mrd. Euro einbrechen lassen. Die Nachfrage ist inzwischen wieder so stark gestiegen, dass die Champagner-Häuser Mühe haben, mit ihren Lieferungen hinterherzukommen. Alexandre Ricard, der Chef des Getränkekonzerns Pernod Ricard, dem die Champagner-Marken Mumm und Perrier Jouet gehören, spricht sogar schon von einer Knappheit. Dazu kämen Lieferengpässe bei Glas und Papier sowie die mangelnden Kapazitäten bei Transportcontainern und Spediteuren.

Die Nachfrage im Exportgeschäft sei seit Anfang des Jahres sehr stark, erklärt der Verband der Champagner-Häuser UMC. Deshalb könnte das erste Halbjahr von den Ergebnissen her das beste werden, das die Branche je verzeichnet hat. Entsprechend sind die Exporte in den ersten sechs Monaten des Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 48% auf 114 Millionen Flaschen gestiegen. Luxusgüterkonzern LVMH, dem die Marken Dom Pérignon, Moët & Chandon, Veuve Cliquot, Krug, Mercier und Ruinart gehören, meldete, dass die Champagner-Verkäufe im ersten Halbjahr vom Volumen her sogar 10% höher als im selben Zeitraum des Vorkrisenjahres 2019 ausgefallen seien.