Chefsuche bei Air France-KLM gestaltet sich schwierig

Wunschkandidaten sollen abgelehnt haben

Chefsuche bei Air France-KLM gestaltet sich schwierig

wü Paris – Die französisch-niederländische Fluggesellschaft Air France-KLM will sich bei der Suche nach einem Nachfolger für Noch-Konzernchef Alexandre de Juniac beeilen, um ihn auf der Hauptversammlung am 19. Mai präsentieren zu können. Der künftige Chef muss sowohl in den Augen des französischen Staates, der 17,6 % des Kapitals hält, als auch in denen der niederländischen Einheit KLM Gnade finden. De Juniac will am 1. August an die Spitze des Branchenverbandes IATA wechseln.Mehrere Wunschkandidaten des Nominierungskomitees von Air France-KLM hätten bereits abgelehnt, heißt es in Paris. Dazu sollen Airbus-Chef Fabrice Brégier, Emirates-Vize Thierry Antinori und Olivier Piou, der Noch-Chef des SIM-Karten-Spezialisten Gemalto, gehören. Eines der Probleme bei der Suche nach einem Kandidaten aus der freien Wirtschaft ist die Tatsache, dass der Chefposten der Airline im Vergleich zu Wettbewerbern relativ schlecht bezahlt ist. So beträgt das Fixgehalt von Alexandre de Juniac in diesem Jahr 600 000 Euro. 2015 betrug der variable Anteil seines Gehalts 462 000 Euro. Dazu kommt die Schwierigkeit, dass sich der neue Chef von Air France-KLM bei den weiterhin erforderlichen Sanierungsarbeiten der Airline auf den erbitterten Widerstand der französischen Piloten einstellen muss.Nach ersten Anhörungen möglicher Kandidaten sollen sich nach Informationen der französischen Wirtschaftspresse Jean-François Cirelli und Jean-Marc Janaillac als Favoriten herauskristallisiert haben. Cirelli, 57, war früher Chef des staatlichen Gasversorgers Gaz de France und nach dessen Fusion mit Suez Vize-Chef des Versorgers. Seit Januar steht er an der Spitze des Investmentfonds BlackRock in Frankreich, Belgien und Luxemburg. Der 1953 geborene Janaillac leitet seit 2012 den Betreiber öffentlicher Verkehrsmittel Transdev. Beide Manager haben früher im Staatsdienst gearbeitet.Die Aktie von Air France-KLM legte am Dienstag um 2,3 % auf 8,32 Euro zu.