Chemie-Wachstum lässt nach

Risiken durch Brexit und Handelskonflikt - Kapazitäten gut ausgelastet

Chemie-Wachstum lässt nach

hek Frankfurt – Die deutsche Chemieindustrie stellt sich auf eine Abschwächung ein. Das Inlands- und das Europageschäft wird nach Einschätzung des Verbands der Chemischen Industrie (VCI) in den kommenden Monaten kaum noch zulegen. Durch den nahenden Brexit und den Handelskonflikt zwischen den USA und China nähmen die konjunkturellen Risiken zu.Die Bilanz des zweiten Quartals bezeichnet der VCI als zufriedenstellend. Der Umsatz der drittgrößten Branche Deutschlands stagnierte im Vergleich zum Vorquartal bei knapp 50 Mrd. Euro. Während im Inland die Erlöse leicht sanken, verbuchten die Chemie- und Pharmaunternehmen im Ausland das achte Umsatzplus in Folge. Der Vorjahresvergleich zeigt dank des starken Aufschwungs in den vorangegangenen Quartalen ein Umsatzplus von 5,8 %. Die Produktion sei verhalten gestiegen, nämlich um saisonbereinigt 1,2 % gegenüber den ersten drei Monaten. Mit 84,5 % gelten die Kapazitäten als weiter gut ausgelastet.”Vieles deutet darauf hin, dass die Nachfrage im zweiten Halbjahr im Vergleich zur ersten Jahreshälfte nachlassen wird”, sagt VCI-Präsident Kurt Bock. Insbesondere die Exporterwartungen seien nicht mehr so positiv wie zu Jahresbeginn. Zwar erwartet laut VCI in der Branche kaum jemand einen baldigen Abschwung, aber die Hoffnung auf bessere Geschäfte in den kommenden Monaten sei verflogen.Für 2018 rechnet der VCI unverändert mit einer Zunahme der deutschen Chemieproduktion um 3,5 %. Den Preisanstieg für Chemikalien veranschlagt der Verband auf 1,5 %. Der Umsatz wird laut VCI-Schätzung um 4,5 % auf 204 Mrd. Euro zulegen, was vor allem auf das gute Pharmageschäft zurückzuführen sei.