Branchenblick

Chemieindustrie wartet auf Aufträge

Die deutsche Chemieindustrie leidet auch im dritten Quartal unter der Konjunkturflaute. Die Nachfrage bleibt schwach, eine Erholung ist nicht in Sicht.

Chemieindustrie wartet auf Aufträge

Deutsche Chemieindustrie
wartet auf Aufträge

Produktion der Branche stagniert – Keine Belebung in Sicht

swa Frankfurt

Für die deutsche Chemie- und Pharmaindustrie zeichnet sich noch keine Erholung ab. Die Lage ist auch im dritten Quartal 2023 schwierig geblieben, teilt der Branchenverband VCI mit. Die Talsohle scheine zwar erreicht zu sein, eine Trendwende sei aber noch nicht erkennbar. Das Produktionsniveau verharrte weiter auf einem Tiefpunkt. Kunden im In- und Ausland hielten sich mit Bestellungen zurück. Erzeugerpreise und Branchenumsatz sind rückläufig. „Den Unternehmen fehlen schlichtweg die Aufträge“, heißt es.

Auf der Kostenbremse

„Die deutsche Chemieindustrie tritt auf der Stelle, und die Hoffnungen auf eine Besserung zum Jahresende schwinden. Hohe Energie- und Rohstoffpreise und der Auftragsmangel werden die Geschäfte weiterhin belasten“, sagt VCI-Präsident Markus Steilemann. „Unsere Unternehmen sind deshalb gezwungen, auf die Kostenbremse zu treten – sei es durch die Schließung von Produktionsanlagen, die Aufgabe einzelner Geschäftsfelder oder die Verlagerung von Investitionen ins Ausland“, ergänzt der Manager und appelliert an die Politik: „Echte Entlastungen für unsere energieintensive Industrie vermissen wir nach wie vor.“ Das Strompreispaket der Bundesregierung werde nicht ausreichen, „die internationale Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen auf ein neues Level zu heben“. Der Chemiepakt müsse genutzt werden, um hier nachzubessern, fordert Steilemann.

Wettbewerbsfähigkeit im Fokus

In einer ersten Stellungnahme zum Strompreispaket der Bundesregierung hatte der VCI bemängelt, dass die beschlossenen Maßnahmen „nur den Status quo erhalten“. Sie brächten keine zusätzlichen Entlastungen, die die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Branche verbesserten.

Das Strompreispaket schlägt eine kräftige Senkung der Stromsteuer für das produzierende Gewerbe vor. Im Gegenzug fällt die Entlastungsmöglichkeit aus dem „Spitzenausgleich“ weg – von dieser Steuererstattung profitieren energieintensive Unternehmen bislang in besonderem Maße. Weitere Instrumente der Strompreiskompensation für energieintensive Firmen sollen fortgesetzt und zudem ein Selbstbehalt gestrichen werden.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.