jh München – Nike ist ein starker Start ins neue Geschäftsjahr (31. Mai) gelungen. Sowohl Umsatz als auch Ergebnis übertrafen die durchschnittlichen Erwartungen von Analysten. Der Konzernerlös stieg währungsbereinigt um 10 %, der Nettogewinn sogar um ein Viertel (siehe Tabelle). Der Aktienkurs von Nike stieg am Mittwoch zu Handelsbeginn um 5,8 % auf 92,28 Dollar. Unter den Erwartungen der Branchenbeobachter blieb dagegen mit 4 % das Umsatzwachstum in Nordamerika. Finanzvorstand Andy Campion sagte in einer Telefonkonferenz, das entspreche den Planungen. Die Erlöse im Online-Geschäft hätten im Heimatmarkt um mehr als 30 % zugenommen. “Wir gestalten den Markt in Nordamerika neu”, fügte er hinzu.Auch das Wachstum von Adidas, hinter Nike der zweitgrößte Sportartikelkonzern, schwächte sich in Nordamerika zuletzt ab: Im ersten Halbjahr waren es währungsbereinigt 4,6 %. Beide Unternehmen sind noch dabei, Lieferengpässe der in Asien gefertigten Textilien für die USA zu beheben. Der Konzernumsatz von Adidas stieg im Quartal von April bis Juni um 4 %.Wachstumstreiber für beide sind die Online-Verkäufe und der chinesische Markt. Nike legte im vergangenen Quartal in China um 27 % zu. Seit mehr als fünf Jahren wachse der Umsatz dort jedes Quartal mit einer zweistelligen Rate, berichtete Konzernchef Mark Parker. Auch die Marge ist dort überdurchschnittlich hoch, unter anderem weil die Marketingkosten wesentlich niedriger sind. Die teuren Markenbotschafter sind Sportler in Amerika und Europa. Nike erzielte nun in China eine Marge von knapp 40 % – bezogen auf das Ergebnis vor Zinsen und Steuern. Im Konzern sind es 14,8 (i. V. 12,9) %. Adidas erzielte zuletzt 11,7 %, Puma 6,5 %.Den Anstieg des Nettogewinns um ein Viertel begründet Nike mit dem starken Umsatzwachstum und der um 1,5 Prozentpunkte höheren Bruttomarge. Finanzvorstand Campion erklärte dies mit gestiegenen Verkaufspreisen und dem überdurchschnittlich profitablen Online-Geschäft. Auch für das gesamte Geschäftsjahr rechnet er mit einer gesteigerten Bruttomarge, wenn auch nicht mit einem Anstieg wie im ersten Quartal.