China hat angeblich Plan B für britisches Atomkraftwerk
hip London – Die Volksrepublik China hat angeblich einen Plan B für den ersten Neubau eines Atomkraftwerks in Großbritannien seit mehr als 20 Jahren. Sollte es nicht wie geplant zum Bau der zwei Druckwasserreaktoren in Hinkley Point mit dem französische Versorger EDF kommen, könnten die Chinesen zwei kleinere Reaktoren im Alleingang bauen. Das sagt jedenfalls David Howell, einst Energieminister unter Margaret Thatcher, heute Schwiegervater des konservativen Schatzkanzlers George Osborne. Das Ministerium für Energie und Klimawandel dementierte umgehend, dass es einen entsprechenden Vorschlag aus Peking gäbe.Ursprünglich sollten die Briten schon im kommenden Jahr ihre Weihnachtstruthähne mit Strom aus Hinkley Point C zubereiten können. Das hatte zumindest der Chef der britischen Landesgesellschaft von EDF 2007 so behauptet. Das Kernkraftwerk sollte dann bis zu 7 % des Elektrizitätsbedarfs des Landes decken. Nun ist von 2027 die Rede. Mit EDF im Konsortium befinden sich die China National Nuclear Corporation und die China General Nuclear Power Group (CGN), die nach eigenem Bekunden kein Interesse an einem Alleingang hat. Die Volksrepublik wollte ein Drittel der Kosten übernehmen. Mittlerweile geht EDF von 21 Mrd. Pfund aus.Moody’s stufte den Ausblick auf die Bonitätsentwicklung der CAC-40-Gesellschaft wegen der mit dem Vorhaben verbundenen Risiken auf “negativ” herunter. Sollte sich EDF entschließen, das Projekt nicht fortzusetzen, könne der Ausblick wieder auf “stabil” gesetzt werden, hieß es. Um künftig Versorgungssicherheit gewährleisten zu können, ist Großbritannien nach Stilllegung zahlreicher Kohlekraftwerke auf Hinkley Point angewiesen.