China-Investment der BASF kommt gut an
swa Frankfurt – Die Pläne der BASF für einen zweiten Verbundstandort in China sind im Markt positiv aufgenommen worden. Analysten betrachten es zwar als mutigen Schritt des Unternehmens, werten das Projekt aber auch als weiteren Türöffner im wichtigen chinesischen Markt.BASF hatte anlässlich des Staatsbesuchs von Chinas Regierungschef Li Keqiang in Berlin eine Absichtserklärung über den Bau eines neuen Verbundstandorts in der Provinz Guangdong in Südchina bekanntgegeben (vgl. BZ vom 10. Juli). Dafür sind Investitionen von bis zu 10 Mrd. Dollar vorgesehen, der Baubeginn ist für 2023 geplant, die erste Anlage soll spätestens 2026 stehen. Den Verbundstandort will die BASF in eigener Regie errichten und betreiben. Das ist erst seit Kurzem möglich, bislang durfte ein Steamcracker, das Herzstück zur Grundstoffversorgung der Anlagen, in China nur mit einem lokalen Partner gebaut werden, und die Eigentümerschaft eines ausländischen Unternehmens war auf 50 % begrenzt. So hatte BASF den ersten chinesischen Verbundstandort in Nanjing gemeinsam mit Sinopec auf den Weg gebracht. Es ist der drittgrößte Verbundstandort im BASF-Konzern, künftig soll das Werk in Guangdong diesen Platz einnehmen. Bislang hat das Unternehmen sechs solche integrierten Produktionen, je zwei in Europa, Nordamerika und Asien. BASF-Chef Martin Brudermüller unterstreicht, dass der Konzern abermals als Pionier im Reich der Mitte auftrete, weil er nun als erster diese Chance nach der Marktöffnung wahrnehme. Aus dem Verbundstandort in Südchina will BASF vor allem Kunden in dieser prosperierenden Region beliefern. Lange Geschichte BASF ist seit mehr als 130 Jahren in China aktiv und hat dort 1966 die erste Produktion in Betrieb genommen. Unterdessen arbeiten rund 9 000 Mitarbeiter für den Konzern in dem Land einschließlich Taiwan und Hongkong und BASF ist mit 25 Produktionsstandorten präsent. Der Umsatz mit Kunden in China erreichte 2017 rund 7,3 Mrd. Euro, einschließlich des 50-Prozent-Anteils am Joint Venture BASF-YPC liegen die Erlöse bei 8,7 Mrd. Euro. Brudermüller hebt hervor, dass der Standort Nanjing durchweg profitabel gewesen ist und das operative Ergebnis (Ebitda) auch in schwierigen Jahren auf hohem Niveau geblieben sei. Für das vergangene Jahr nennt BASF für Nanjing einen Umsatz von 2,76 Mrd. Euro und ein Ebitda von fast 400 Mill. Euro.