China löst Papierstau bei Lexmark auf
nh Schanghai – Der US-Druckerhersteller und Firmensoftwareanbieter Lexmark International wird im Rahmen einer insgesamt 3,6 Mrd. Dollar schweren Transaktion von einem chinesischen Konsortium unter der Führung des Tintenpatronenherstellers Apex Technology sowie den Beteiligungsgesellschaften Legend Holding und PAG Asia Capital übernommen. Die vom Lexmark-Management abgenickte Cashofferte zu 40,5 Dollar je Aktie entspricht einem Aufschlag von 16,8 % auf den Schlusskurs vom Dienstag. Bezogen auf Oktober vergangenen Jahres, als Lexmark erstmals die Möglichkeit andeutete, sich zum Verkauf zu stellen, beträgt die Prämie etwa 30 %.Lexmark soll nach der Übernahme zwar vom Kurszettel genommen werden, ansonsten allerdings sichern die Käufer eine Erhaltung der Strukturen zu. So verbleibt der Hauptsitz in Lexington, Kentucky. Auch der Konzernchef Paul Rooke, soll dem Vernehmen nach im Sattel bleiben. In einem Statement von Lexmark wird von einem “aufregenden Deal” gesprochen, der dem Unternehmen neue Perspektiven für die Erschließung des asiatischen Marktes bringe. Lexmark, die im vergangenen Jahr auf gut 3,5 Mrd. Dollar Umsatz kam, hatte sich zuletzt neuen Restrukturierungsrunden verschrieben und den Abbau von Arbeitsplätzen angekündigt. Die Traditionsadresse im Printergeschäft hatte sich bereits vor drei Jahren aus der Fertigung von Druckerkartuschen zurückgezogen und das Geschäftsspektrum um Unternehmenssoftware und Hardware erweitert.Bei der an der Börse Shenzhen gelisteten Apex Technology handelt es sich um einen der führenden Hersteller für Billigkartuschen und Druckertechnologie im Reich der Mitte. Apex fertigt außerdem Chips für wiederbefüllte Tintenstrahl- und Laserdruckpatronen. Lenovo-Aktionär mit an BordDas Interesse von Apex an Lexmark dürfte sowohl an der Übernahme eines bekannten und eingeführten Markennamens liegen, wie auch am Zugriff auf technologisches Know-how. Diese beiden Motive stehen hinter zahlreichen Akquisitionsversuchen, die chinesische Bieter in letzter Zeit vor allem auch in den USA angestrengt haben. Dazu passt auch die Mitwirkung der Legend Holding an dem Deal. Sie ist Großaktionär des chinesischen PC-Riesen Lenovo, der seines Zeichens zuletzt Google den US-Handyhersteller Motorola abgekauft hatte.