Konsumelektronik

Chinas „iPhone City“ steckt im Lockdown

Apples Auftragsfertiger Foxconn für das iPhone wird von einem harten Lockdown in der Umgebung seiner größten Produktionsstätte erfasst.

Chinas „iPhone City“ steckt im Lockdown

nh Schanghai – Wenige Tage nach einem aufsehenerregenden Ausbruch von Corona-Ansteckungen im weltgrößten Werksgelände für den Zusammenbau von iPhone-Geräten wird der für Apple tätige taiwanesische Auftragsfertiger Foxconn Technology Group von weiterführenden Corona-Restriktionen erfasst. Am Mittwoch verhängten die Behörden in der zentralchinesischen Großstadt einen mindestens einwöchigen harten Lockdown für die sogenannte Zhengzhou Airport Economy Zone. Deren Kernstück ist ein im Volksmund auch „iPhone City“ genannter Technologiepark, in dem neben den riesigen Werksgeländen von Foxconn auch andere Zulieferer für die Konsumelektronikbranche angesiedelt sind.

Die Auswirkungen der Maßnahme für den laufenden Produktionsbetrieb des relativ neu in den Markt gekommenen und von chinesischen Fertigungsstätten aus auch in die USA und Apples andere westliche Ländermärkte verschifften Smartphone-Modells iPhone 14 sind noch ungewiss. Experten rechnen allerdings je nach zeitlicher Ausdehnung des Lockdown mit wachsenden Lieferkettenproblemen und dann auch gravierenden Produktionsverzögerungen.

Wie Foxconn erklärte, kann die Produktion im Werk Zhengzhou im Rahmen eines sogenannten Closed-Loop-Systems weiter aufrechterhalten werden. Zahlreiche große chinesische Industriebetriebe haben im Zuge der Erfahrungen aus dem zweimonatigen Lockdown in Schanghai Vorkehrungen getroffen, um ihren Produktionsbetrieb in Restriktionsphasen in einem geschlossenen Kreislauf weiterzuführen.

Dies bedingt eine mehr oder wenige freiwillige Internierung von Fabrikarbeitern und auch Produktionsmanagern auf den Firmengeländen, so dass sie in städtischen Lockdown-Phasen mit völliger Mobilitätsrestriktion nicht am Zugang zum Arbeitsplatz gehindert werden. Unter diesem Regime hat beispielsweise auch der Autobauer Tesla seine Shanghai Gigafactory als einzige Produktionsstätte in China während des zweimonatigen Lockdown am Laufen halten können.

Das System zeigt allerdings dann Schwächen, wenn es innerhalb des „Closed Loop“ zu Ansteckungswellen kommt. Foxconn war zur Oktobermitte, als in Zhengzhou die Corona-Fallzahlen zu steigen begannen, in den Quarantänemodus übergegangen und hatte die Belegschaft entsprechend vor Ort gehalten. Dabei soll es aber zu gravierenden Versorgungs- und Unterbringungsschwierigkeiten gekommen sein, nachdem Dutzende von Mitarbeitern als Coronafälle identifiziert und in Wohnbaracken isoliert werden sollten. Dies wiederum hatte zu einer panikartigen Flucht von Foxconn-Angestellten geführt, die sich über Absperrungen hinwegsetzten, um in ihre privaten Wohngelegenheiten in der Region oder auch in ihre eigentlichen Heimatstädte zurück zu gelangen.

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