Chinesen greifen nach EEW

Finanzinvestor EQT will sich von Müllentsorger trennen - Auch Steag im Rennen

Chinesen greifen nach EEW

Reuters Hongkong/Frankfurt – Mehrere Staatskonzerne aus China haben sich Insidern zufolge in das Bieterrennen um den niedersächsischen Müllentsorger Energy From Wastbe (EEW) eingeschaltet. Beijing Enterprises Water Group, China Everbright International und Beijing Capital hätten für die Firma aus dem niedersächsischen Helmstedt unverbindliche Angebote vorgelegt, sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Der Eigentümer, der schwedische Finanzinvestor EQT, hat Morgan Stanley mit dem Verkauf des Betreibers von 20 Müllverbrennungsanlagen beauftragt. Der Wert der Firma mit 1 250 Beschäftigten werde auf 1,5 bis 2 Mrd. Euro geschätzt. Ein gemeinsames Angebot haben den Insidern zufolge auch der Energiekonzern Steag und die australische Macquarie-Bank eingereicht. EQT, Steag, Macquarie, Morgan Stanley und China Everbright Internationel lehnten Stellungnahmen ab. Ein Abschluss könne es bereits Anfang 2016 geben, sagten mit den Planungen vertraute Personen.Der Wettbewerb der Chinesen untereinander sei auch ein Zeichen dafür, dass die Führung der Volksrepublik diesen mehr Spielraum zugestehe. Das Land benötige mehr Know-how, um die eigenen Müllberge in den Griff zu bekommen. Kauf in NeuseelandDie Beijing Capital Group hatte im vergangenen Jahr für fast 800 Mill. Dollar den größten Müllentsorger Neuseelands übernommen. Etwa 10 % des Abfalls, den EEW verarbeitet, stammt aus dem Ausland, vor allem aus Großbritannien. Das Unternehmen peilt Insidern zufolge in diesem Jahr ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen und Amortisationen (Ebitda) von 180 Mill. Euro an.