Chinesen halten 87 Prozent an Pirelli
tkb Mailand – Die chinesisch-italienische Beteiligungsholding Marco Polo Industrial Holding hat inzwischen 87 % der Anteile am Mailänder Reifenkonzern Pirelli erworben. Da das öffentliche Übernahmeangebot noch nicht die geplanten 90 % erreichte, wird die Übernahmefrist um weitere fünf Tage vom 22. auf den 27. Oktober verlängert. Das wurde gestern mitgeteilt. Danach soll Pirelli von der Mailänder Börse genommen werden.An Marco Polo ist der chinesische Staatskonzern Chemchina mehrheitlich beteiligt. Auf die Pirelli-Dachholding Camfin entfällt eine Minderheitsbeteiligung. Die Unternehmerfamilie Malacalza aus Genua hat zur Wochenmitte wissen lassen, dass sie ihre 7-prozentige Beteiligung an Pirelli an Marco Polo veräußert und dafür 500 Mill. Euro kassiert hat, wobei der Buchgewinn auf 240 Mill. Euro beziffert wird. Malacalza ist erst kürzlich als Großaktionär bei der Sparkasse von Genua (Carige) eingestiegen und hat angeblich die Absicht, das Engagement bei der Sparkasse zu erhöhen. Die Pirelli-Aktien notierten am Mittwoch mit 14,80 Euro knapp unter dem Übernahmepreis von 15 Euro.