Chinesen lassen die Finger von Terex
ab Düsseldorf – Die chinesische Zoomlion Heavy Industry hat ihr Übernahmeangebot für den US-Maschinenbauer Terex zurückgezogen. Am Ende – beide Seiten hatten vier Monate lang verhandelt – habe man sich nicht auf die Modalitäten der Transaktion verständigen können, teilten die Chinesen mit. Damit kommt die finnische Konecranes beim Erwerb des Krangeschäfts von Terex zum Zug. Vereinbart ist ein Kaufpreis von 1,3 Mrd. Dollar oder 1,16 Mrd. Euro. Die Verhandlungen zwischen Terex und Zoomlion hätten die Transaktion noch zum Kippen bringen können. In diesem Fall hätte Terex eine Strafgebühr von 37 Mill. Dollar an die Finnen entrichten müssen. Auf Umwegen siegreichKonecranes gelingt nun auf Umwegen der Zugriff auf die deutsche Demag Cranes, die 2011 nach einem Bieterwettstreit bei den US-Amerikanern gelandet war. Terex hatte sich die Akquisition seinerzeit knapp 1 Mrd. Euro kosten lassen. Das Terex-Geschäftsfeld brachte es zuletzt auf einen Umsatz von 1,4 Mrd. Euro. Mit Erlösen von 2,1 Mrd. Euro ist Konecranes, die sich auf Industrie- und Hafenkräne spezialisiert hat, ein Drittel größer.Die hohe Abhängigkeit vom Bergbau hatte den US-Konzern zuletzt ins Straucheln gebracht. Das Unternehmen beliefert den Bergbau, den Bau und die Schiffsindustrie mit Maschinen. Die Übernahme von Demag Cranes, die seinerzeit im MDax gelistet war, zog sich über einen langen Zeitraum hin. Erst zwei Jahre nach dem Erwerb der Mehrheit kam es zum Squeeze-out. Im Zuge der Übernahme hatte sich Terex auf eine fünfjährige Standortgarantie für die deutschen Produktionsstandorte eingelassen. Konecranes reagierten auf die Verkaufsabsage der Chinesen in der Spitze mit einem Kurssprung um 5 %. Zoomlion gaben im Handel an der Börse in Hongkong um 2,4 % nach. Terex stürzten dagegen im frühen US-Handel um mehr als ein Fünftel ab, die Marktkapitalisierung liegt bei 2,6 Mrd. Dollar.Chinesische Unternehmen machen derzeit mit großvolumigen M & A-Transaktionen im Ausland von sich reden. Hierzulande laufen aktuell Offerten chinesischer Firmen für den Roboterbauer Kuka sowie den Maschinenbauer Aixtron.