HNA geht in Insolvenz
nh Schanghai
Nach jahrelangem, vergeblichem Sanierungsprozedere landet der durch eine ungezügelte internationale Akquisitionstour in Schieflage geratene chinesische Mischkonzern HNA Group nun doch vor einem Insolvenzgericht in der Provinz Hainan. Damit scheitert eine zuletzt vom Staat geleitete Restrukturierungsoffensive zum Erhalt der hoch verschuldeten HNA, die ihre Übernahmen und Beteiligungen – u. a. an der Deutschen Bank – überwiegend mit Krediten finanzierte.
Das Gros der Aktiva dürfte über eine Treuhandgesellschaft verkauft werden, während das ursprüngliche Kerngeschäft rund um die Fluggesellschaft Hainan Airlines unter Zuhilfenahme staatlicher Investoren weitergeführt werden soll.
Wie aus einer knappen Mitteilung von HNA vom Freitag hervorgeht, will die kürzlich neu eingesetzte Konzernführung mit dem gerichtlichen Insolvenzvorstoß kooperieren, die Schuldenrestrukturierung vorantreiben und Rücksicht auf die Rechte und Interessen der verschiedenen Gläubigergruppen nehmen. Kürzlich wurde bekannt, dass der Mitgründer und Chef von HNA, Chen Feng, aus dem Führungsgremium verbannt worden ist (vgl. BZ vom 29. Januar).