Claas peilt Erlösmarke von 4 Mrd. Euro an

Kurzzeitmiete als neues Geschäftsmodell

Claas peilt Erlösmarke von 4 Mrd. Euro an

ab Düsseldorf – Die Bäume wachsen beim Landmaschinenhersteller Claas in den Himmel. Nachdem das Familienunternehmen für den abgelaufenen Turnus mit einem Umsatzrekord von 3,9 Mrd. Euro (+3,4 %) aufwarten kann, wird nun die Umsatzschwelle von 4 Mrd. Euro ins Visier genommen. “2019 wollen wir eine gute Schippe drauflegen”, sagte Claas-Chef Hermann Lohbeck vor der Presse. “Am liebsten würden wir die 4-Mrd.-Euro-Schwelle überspringen.” Im abgelaufenen Geschäftsjahr vereitelten nicht zuletzt die ausgeprägte Trockenheit im Sommer sowie Probleme auf Seiten der Lieferanten ein schnelleres Wachstum.Weniger ambitioniert fällt die Zielsetzung für das Ergebnis vor Steuern aus, das im neuen Turnus auf dem Vorjahresniveau von 226 Mill. Euro (+22,3 %) gehalten werden soll, verbunden mit einem Rückgang der Vorsteuerrendite. Diese konnte Claas 2018 auf 5,8 (i.V. 4,9) % ausbauen. Mittelfristig wird ein Wert von 7 % angestrebt. Damit das gelingt, muss jedoch zunächst investiv in Vorleistung gegangen werden. Nur so ließen sich Chancen zu neuen Geschäftsmodellen ausbauen, glaubt Lohbeck. Bestes Beispiel dafür ist der Mietmarkt für Landmaschinen, den Claas im zurückliegenden Turnus für sich entdeckte. Im ersten Schritt wurden im Pilotmarkt Deutschland an zehn ausgewählten Standorten 35 Traktoren zur Kurzzeitmiete angeboten. Angesichts der überwältigenden Nachfrage musste das Angebot schon bald verdoppelt werden.Angesichts des – auch wirtschaftlichen – Erfolgs, erwägt Claas nun nicht nur das Produktspektrum auf andere Landmaschinen auszuweiten, sondern auch in Dänemark einen Piloten zu starten. Wie sich gezeigt habe, ließen sich mit dem Mietmodell, das Landwirte vor allem zum Abfedern der Erntespitzen nutzten, auch Impulse für das Neugeschäft setzen.Unter Investitionen in die Zukunft fällt auch das Thema Forschung & Entwicklung. Mit 233 Mill. Euro steckte Claas im abgelaufenen Turnus so viel Geld wie nie zuvor in die Entwicklung neuer Landmaschinen sowie die Digitalisierung. Denn in der Vernetzung der Maschinen und Farm-Management-Software liegt nach Einschätzung von Lohbeck echter Mehrwert für den Landwirt. Es gebe vielfältige Ansätze, die Claas in Zusammenarbeit mit Partnern – auch aus der Automobilindustrie – vorantreibe. Zudem unterhält Claas einen engen Kontakt zur einschlägigen Start-up-Szene.