Compleo greift nach Innogy eMobility
ab Köln
Der Ladesäulenanbieter Compleo Charging Solutions verhandelt exklusiv über den Kauf der Innogy eMobility Solutions, in der Innogy vor der Integration in Eon die gesamten Elektromobilitätsaktivitäten gebündelt hatte. Bei einem erfolgreichen Abschluss der laufenden Ankaufsprüfung solle die Transaktion noch im laufenden Geschäftsjahr realisiert werden, teilte Compleo mit der Vorlage des Halbjahresberichts mit. Innogy eMobility entwickelt und produziert eigene Hard- und Software für das Laden von E-Autos und erzielte im ersten Halbjahr 2021 einen Umsatz von grob 20 Mill. Euro. Attraktivität gewinnt die Eon-Tochter auch dadurch, dass sie über eine Tochter in Großbritannien gebietet.
Der Halbjahresbericht von Compleo belegt allerdings nicht nur die Dynamik im Geschäft mit Ladelösungen für Elektrofahrzeuge, sondern offenbarte auch hohe Verluste. Denn einem Umsatzplus von fast 50 % auf 21,4 Mill. Euro stand im ersten Semester ein Verlust im bereinigten operativen Ergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) von 4 (i.V. – 0,4) Mill. Euro gegenüber. Inklusive der Einmaleffekte von – 1,1 Mill. Euro summierte sich der operative Verlust im Halbjahr auf 5,1 (– 0,7) Mill. Euro. Vor Steuern schrieben die Dortmunder, die erst im Oktober 2020 an die Börse gegangen waren, einen Verlust von 6,4 Mill. Euro.
Grund für die erhebliche Verlustausweitung seien zum einen die Investitionen in den Strukturaufbau und die Führungsmannschaft sowie erhöhte Aufwendungen im Zusammenhang mit der Börsennotierung. Zum anderen sei der Kapazitätsaufbau mit Kostensteigerungen in allen Funktionsbereichen verbunden. On Top habe es Anpassungsbedarf aus Kostenüberschreitungen bei Projektierungs- und Installationsaufträgen gegeben. Hier liefen bereits Verhandlungen mit den Kunden.
„Mit dem weiteren Umsatzwachstum wird sich die Marge aber wieder erholen“, gibt sich Finanzchef Peter Gabriel zuversichtlich. Im Gesamtjahr strebt Compleo im bereinigten Konzern-Ebitda den Break-even an.