Compugroup-Aktie stürzt nach Gewinn- und Umsatzwarnung ab
Compugroup schockt mit Gewinnwarnung
hek Frankfurt
Mit einer Umsatz- und Gewinnwarnung hat der Softwarekonzern Compugroup am Dienstag Investoren in die Flucht geschlagen. Die im SDax vertretene Aktie stürzte am Nachmittag nach Bekanntgabe der Ad-hoc-Meldung um 32% auf ein Zehn-Jahres-Tief ab. Der Anbieter von Software für Ärzte, Krankenhäuser und Apotheken rechnet nur noch mit 220 Mill. bis 250 Mill. Euro adjustiertem Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda). Die alte Prognose peilte zwischen 270 Mill. und 310 Mill. Euro an.
Bestenfalls Umsatzstagnation
Herbe Einschnitte nehmen die Koblenzer beim Umsatzausblick vor. Statt des bisher kommunizierten Erlösanstiegs von organisch 4 bis 6% steht jetzt bestenfalls noch eine Stagnation im Raum. Das untere Ende der neuen Spanne läuft auf einen organischen Umsatzrückgang von 2% hinaus. Die Zielverfehlung führt Compugroup unter anderem auf verlangsamte Modulverkäufe und Projektverschiebungen zurück. Die zweite Phase der französischen Digitalisierungsinitiative Ségur werde wohl erst 2025 statt 2024 anlaufen. Für das zweite Quartal meldet der Konzern ein Umsatzminus von 9% auf 277 Mill. Euro, was „im Wesentlichen“ auf einen Einmaleffekt zurückgeführt wird, nämlich die Sondereinnahmen aus dem Austausch von Konnektoren für die Telematik-Infrastruktur in der Vorjahreszeit.
Die Compugroup-Aktie bewegt sich bereits seit längerem abwärts. Lag der Kurs 2021 zeitweise noch jenseits von 80 Euro, sind es aktuell nur 16,20 Euro. CEO Michael Rauch führte den Kursabschwung im Gespräch mit der Börsen-Zeitung auf die Rücknahme der Mittelfristziele zurück. Diese sahen eine bereinigte Ebitda-Marge von rund 27% im Jahr 2025 vor.