Conergy "größter Kapitalvernichter"

Aktionärsschützer prangern auch Praktiker an - Investoren treibt Vergütung um

Conergy "größter Kapitalvernichter"

swa/ssc Frankfurt – Conergy ist aus Sicht der Aktionärsvereinigung DSW der aktuell größte Kapitalvernichter. Dabei kletterte der Solarkonzern von Rang 6 in die Top-Position der schwarzen Liste, sagte Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz.Dem Ranking liegt die gewichtete Aktienkursentwicklung über ein, drei und fünf Jahre zugrunde, wobei für den Vergleich die Bewertung Ende 2011 herangezogen wird. Den größten Sprung habe diesmal die Baumarktkette Praktiker vollzogen, die sich von Rang 50 unter die ersten zehn auf Platz 6 geschoben hat. Mit RWE und Commerzbank gehören zwei Dax 30-Unternehmen zu den 50 größten Kapitalvernichtern, wobei der Energiekonzern den ersten Auftritt im DSW-Ranking hat, während die Großbank das dritte Jahr in Folge dabei ist.In der anlaufenden Hauptversammlungssaison steht für die DSW nicht nur die Aktienperformance im Vordergrund. Einmischen wollen sich die Anlegervertreter auch in die Debatte über Managergehälter. Die DSW hält nichts von einer gesetzlich festgelegten Höchstgrenze. “Der Aufsichtsrat ist das richtige Gremium, wenn es darum geht, Ausreißer nach oben zu verhindern”, meint Tüngler und ergänzt: “Hier gibt es sicher noch Nachholbedarf.”Als “positives Zeichen” wertet es der DSW-Vertreter, dass die Deutsche Bank nach dem schlechten Abstimmungsergebnis vor zwei Jahren ihr Vergütungssystem auf der kommenden Hauptversammlung abermals den Aktionären vorlegt. Diesem Urteil stimmt Hans-Christoph Hirt, Global Head of Corporate Governance & Engagement des britischen Aktionärsdienstleisters Hermes Equity Ownership Services, zu. Der 2011 ausgeübte öffentliche Druck sei wohl nötig gewesen, um das Institut zum Umdenken zu bewegen, sagte Hirt der Börsen-Zeitung.2011 hatte er das Geldhaus heftig dafür kritisiert, dass es die Vorstandsgehälter nicht erneut auf die HV-Tagesordnung genommen hatte, nachdem im Vorjahr 42 % der Teilnehmer gegen die Vergütungspraxis gestimmt hatten. Eigentlich müsste schon eine Quote an “Nein”-Stimmen von 10 % bis 15 % bei Unternehmen rote Warnlampen aufleuchten lassen, argumentiert Hirt.—– Berichte Seiten 3 und 9- Wertberichtigt Seite 8