WERTBERICHTIGT

Conti ohne Antrieb

Börsen-Zeitung, 23.10.2019 Wieder ein Warnzeichen für die Autoindustrie: Continental, die Nummer 2 unter den Zulieferern global, malt schwarz. Besserung wird in Hannover auf Sicht der nächsten fünf Jahre nicht erwartet. Conti selbst hat mit mehreren...

Conti ohne Antrieb

Wieder ein Warnzeichen für die Autoindustrie: Continental, die Nummer 2 unter den Zulieferern global, malt schwarz. Besserung wird in Hannover auf Sicht der nächsten fünf Jahre nicht erwartet. Conti selbst hat mit mehreren Gewinnwarnungen und dem Einschwenken auf einen rigiden Sparkurs die Dramatik deutlich gemacht, zu der nicht zuletzt die teuren technologischen Umwälzungen beitragen. Stellenabbau ja, aber Rütteln an der Dividende? Nein. Denn auf den Zufluss ist der hoch verschuldete Großaktionär, die Familie Schaeffler, angewiesen, zumal ihre Schaeffler AG noch stärker stottert. Überraschend werden die milliardenschweren Abschreibungen von Conti vor allem im Geschäft mit der Innenausstattung fällig. Fehlt Conti der Antrieb von der Kundenseite, so lässt sich Powertrain, also das Geschäft mit dem Antriebsstrang, an der Börse nicht versilbern. So wird die Sparte an die Aktionäre ausgekehrt. Sinkende Nachfrage nach Verbrennern geht dabei mit völlig unklaren Gewinnperspektiven für Stromer einher. Doch der Spin-off als Schlussstrich und die Bilanzbereinigungen kommen bei Investoren an.wb